Wie können illegale Online-Apotheken identifiziert werden? |
Bei der Analyse der Besucherzahlen einer Website konstatieren die Forscher, dass die legalen Online-Apotheken viel häufiger besucht werden als die illegalen. Bei ersteren gibt es durchschnittlich knapp 1,5 Millionen Besucher pro Monat, bei den illegalen sind es im Schnitt nur 20.000 Besucher. Auch die Zeit, die Kunden auf den Websites verbringen, kann die illegalen Apotheken verraten. Hier stehen 5 Minuten auf den legalen Websites 3,3 Minuten auf den illegalen Websites gegenüber.
Mit diesen Daten fütterten die Forscher einen Algorithmus, der vorhersagt, ob es sich bei einer Apotheke um eine illegale oder eine zugelassene handelt. Das Computermodell kreiert laut Kumara eine Basislinie, die anzeigt was »gut« ist. Dann wird alles mit diesem Vergleichswert verglichen und dies offenbart dann, ob etwas »nicht gut« ist. Mit zwei Analysemethoden, der RRPM und der R2NN-Methode, zeigte sich, dass die Forscher zwar einige Websites mithilfe ihres Algorithmus richtig einstufen konnten, jedoch produzierte der Algorithmus eine Fehlerquote von knapp 8, beziehungsweise gut 6 Prozent. Damit sprechen die Forscher von einer »reasonably good«, also einer ziemlich guten, Genauigkeit.
Aus den Ergebnissen schlussfolgern die US-Forscher, dass es sehr wichtig ist, die Kunden darüber aufzuklären, dass es illegale Internetapotheken gibt. Die meisten wüssten nicht, dass die Gefahr der illegalen Apotheken im Netz besteht. Daher sei es wichtig, eine Art Warn-System zu etablieren, das Kunden informiert, bevor sie ein Arzneimittel auf der Website einer illegalen Apotheke bestellen. Die Forscher hoffen, dass Suchmaschinen, aber auch Online-Plattformen wie Amazon oder sogar Kreditkarteninstitute den Algorithmus verwenden können, um illegale Apotheken aus dem Netz zu filtern. Auch für politische Entscheidungsträger empfehlen die Forscher ihren Algorithmus, vor allem um Patienten zu schützen. Andere Entwickler und IT-Experten seien aufgerufen, ihren ersten Entwurf des Algorithmus weiterzuentwickeln und zu verbessern, so die Forscher.
Besagte Analyse bezog sich auf einen Datensatz von insgesamt 763 Online-Apotheken. Die Daten für die legalen sowie die illegalen Online-Apotheken erhielten die Forscher von einer Liste der Vereinigung National Association of Boards of Pharmacy (NABP).