Wie gut muss ein Corona-Impfstoff sein? |
Theo Dingermann |
27.08.2020 07:00 Uhr |
Bei ihren ursprünglichen Berechnungen gingen die Wissenschaftler davon aus, dass noch keiner in der Bevölkerung mit dem Virus konfrontiert war. Realistischer ist aber ein Szenario, in dem sich ein Teil der Bevölkerung bereits mit dem Virus infiziert hat. Unter diesen Voraussetzungen erhalten die Wissenschaftler folgende Simulationsergebnisse: Haben bereits 5, 15 oder 30 Prozent der Bevölkerung eine Covid-19-Erkrankung überstanden und geht man von einer Durchimpfungsrate von 75 Prozent aus, so steigen die Effektivitäts-Anforderungen an den Impfstoff auf mindestens 80 Prozent, um das Infektionsgeschehen um erforderliche 85 bis 86 Prozent, 61 bis 62 Prozent oder 32 Prozent zu senken.
Daraus folgt, dass ein Impfstoff mit einer Effektivität zwischen 60 und 80 Prozent unter bestimmten Umständen tatsächlich andere Maßnahmen wie die Beachtung der Abstandsregeln oder das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes überflüssig machen könnte. Ob es allerdings möglich ist, derart effiziente Impfstoffe herzustellen, ist momentan noch offen.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.