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Hefepilz

Wie gefährlich ist Candida auris?

Der Hefepilz Candida auris machte zuletzt als »der neue Killerpilz« Schlagzeilen. Auch wenn das sicher übertrieben ist, hat der Erreger mehrere Eigenschaften, die ihn zu einer Bedrohung vor allem für Immunschwache machen: Die Identifizierung im Labor ist schwierig, er kann resistent gegen alle relevanten Antimykotikaklassen werden und ist von Mensch zu Mensch übertragbar.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 12.12.2019  12:34 Uhr
Wie gefährlich ist Candida auris?

Candida auris ist ein relativ neuer Krankheitserreger. Noch halten sich die Infektionen mit dem Pilz stark in Grenzen. Die USA verzeichnete seit Entdeckung der Art bis September 2019 knapp 800 Fälle und das Europäische Zentrum für Krankheitsprävention und -kontrolle (ECDC) in den Jahren 2013 bis 2017 für Europa etwa 620.

»Das Risiko, derzeit in Deutschland eine C.-auris-Infektion zu bekommen, ist extrem gering«, bestätigt Professor Dr. Oliver Kurzai vom Institut für Hygiene und Mikrobiologie an der Universität Würzburg und Leiter des Nationalen Referenzzentrums für Invasive Pilzinfektionen (NRZMyk) in Jena gegenüber der PZ und fügt hinzu: »Dem NRZMyk sind aktuell zehn Fälle von C. auris in Deutschland bekannt.« Die meisten betroffenen Patienten hätten den Erreger aus einem ausländischen Krankenhaus mitgebracht – in der Regel aus einer Region, in der er häufiger vorkommt. Zu diesen Gebieten zählten die arabische Halbinsel, Südafrika und Indien. Doch auch hierzulande ist C. auris nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Das erste Mal trat C. auris 2009 in Japan in Erscheinung. Damals wurde er im Ohrabstrich einer Patientin entdeckt und vom Mikrobiologen Kazuo Satoh C. auris –vom lateinischen Wort für Ohr – genannt. Zeitgleich traten auch in Südkorea Infektionen auf und später auch in weit auseinander liegenden Regionen der Welt wie Indien, Südafrika, Brasilien und Spanien. Verbindungen zwischen den betroffenen Patienten gab es vermutlich nicht. Es stellte sich zudem heraus, dass sich die Pilze genetisch von Kontinent zu Kontinent unterscheiden. Das lässt ausschließen, dass sich C. auris von einem Land aus weiterverbreitet hat. Vielmehr scheint sich der Pilz zeitgleich in verschiedenen Regionen so verändert zu haben, dass er Menschen infizieren kann.

Gefährlich macht ihn, dass er anders als verwandte Candida-Arten recht resistent ist und auch schneller neue Resistenzen entwickeln kann. Ferner lässt er sich von Mensch zu Mensch übertragen, was für Candida-Arten ungewöhnlich ist. Daher kann der Pilz auch nosokomiale Ausbrüche verursachen. Bei verwandten Arten wie C. albicans und C. glabrata gehen Infektionen meistens von einer Besiedlung des Intestinaltrakts aus (endogene Infektionen). Sie werden nur in seltenen Ausnahmefällen direkt oder indirekt von Patient zu Patient übertragen. Bei C. auris führen vermutlich Schmierinfektionen zu einer raschen Ansteckung weiterer Menschen.

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