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Corona, Polio & Co.

Wie Forscher Krankheiten im Abwasser ablesen

Mehr Abwasserüberwachung soll ab Oktober helfen, der befürchteten Corona-Welle zu begegnen. Berliner Forscher sind gedanklich schon weiter.
dpa
08.08.2022  12:00 Uhr

In anderen Ländern längst Standard

Auf Vorteile, die das Verfahren im Vergleich zu den bisherigen Daten bringen könnte, haben Experten wiederholt hingewiesen. Neu ist die gesamte Methode weltweit nicht. Andere Länder seien weiter, sagt Kallies: «In Bangladesch zum Beispiel testet man auf bis zu 60 Erreger.» Lackner hat sogar einen Fachartikel aus dem Jahr 1939 gefunden, in dem US-Experten die Suche nach Polio im Abwasser beschreiben. Der Nachweis wurde über Affen geführt, denen etwas davon verabreicht wurde und die dann erkrankten.

In der Pandemie hätten hierzulande das Klären von Bedenken sowie rechtlichen Fragen und das Aushandeln von Kosten- und Zuständigkeitsfragen Zeit gekostet, berichten Insider. Ein Forscher spricht von deutscher Gründlichkeit. Es mangele an Pragmatismus.

Wenn es eine Art Wetterbericht für die regionale Verbreitung etwa von Corona gäbe, könnten Menschen ihr Verhalten anpassen, argumentierten Forschende. Verschlechtere sich die Lage, könne man eher im Homeoffice bleiben oder sich für eine FFP2-Maske beim Einkaufen entscheiden. Aber auch Maßnahmen könnte man ableiten. Das sei jedoch Sache der Politik.

Bisher habe kein Land einen idealen Weg gefunden, mit den Abwasserdaten umzugehen, meint Kallies. Er lässt nicht unerwähnt, dass das Schmutzwasser auch sensible Infos birgt: Mit entsprechender Probenentnahme ließen sich Hotspot-Kieze finden.

Abwassermessung ist den Meldedaten vier bis fünf Tage voraus

Die Stadt Köln ist eines der 20 Pilotstandorte im Abwasserprojekt. Dort lagen erste Auswertungen schon vergangenen Herbst und Winter vor. Der Leiter des Gesundheitsamts Johannes Nießen ist überzeugt vom Nutzen als Zusatzindikator, wie er sagt. Die Stadt sei so früher vorbereitet gewesen, auch um über Maßnahmen zu entscheiden. «Die Kosten sind mit 5000 Euro pro Monat überschaubar.»

Nießen, der im Expertenrat der Bundesregierung ist, verweist auf eine Grafik mit zwei Kurven: Vier bis fünf Tage seien die Corona-Abwasserwerte den -Meldedaten derzeit voraus, die Sommerwelle ebbe ab. Von mehr involvierten Standorten bundesweit verspricht sich Nießen eine noch höhere Aussagekraft. Mit den angestrebten 150 Orten wäre nach seinen Worten ein Drittel der Bevölkerung abgedeckt. Sie würden quasi zusammen getestet – «anonym beim Toilettengang».

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