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Technikgeschichte

Wie die EDV in die Apotheke kam

Pharmaziegeschichtlich interessant sind nicht nur alte Standgefäße und Arzneiformen. Das Deutsche Apothekenmuseum in Heidelberg präsentiert auch frühe EDV-Gerätschaften aus den 1970er- und 1980er-Jahren.
Elisabeth Huwer
Claudia Sachße
22.12.2023  07:00 Uhr

In den letzten zwölf Monaten kamen mehr als 300 Objekte aus drei Jahrhunderten neu in den Bestand des Apothekenmuseums in Heidelberg. Eine relativ junge Sammlungsgruppe darunter wurde seit 2021 um rund 30 technikgeschichtlich bemerkenswerte Objekte erweitert: frühe EDV-Gerätschaften aus den 1970er- und 1980er-Jahren. Die Suche danach gestaltete sich seit Langem schwierig. Die rasche Entwicklung der Hard- und Software und daraus folgend die schnelle Ablösung durch neue Komponenten machte deren Aufbewahrung für spätere Zeitpunkte überflüssig. Obschon erst vor einiger Zeit aus den Apotheken ausgemustert, sind »EDV-Urgesteine« daher sehr selten.

Die neu aufgenommenen Gerätschaften geben einen guten Überblick vom Beginn der elektronisch unterstützten Apotheken-Bestell- und Lagerwirtschaft von Ende der 1960er- bis in die 1980er-Jahre. Die Entwicklung war eng mit der Einführung der ABDA-Lochkarte im Jahr 1969 verbunden, und diese steht wiederum in unmittelbarem Zusammenhang mit der kurz zuvor etablierten Pharmazentralnummer (PZN).

Apotheker Paul Schaber (1915 bis 1997), ehemals Inhaber der Spitzholz-Apotheke in Sindelfingen und Pionier der frühen EDV in der Apotheke, formulierte den durch diese eindeutige Schlüsselnummer erst möglichen Quantensprung in der Rationalisierung 1972 so: »Die Pharma-Zentralnummer… ist für jede einzelne Arzneispezialitätenpackung spezifisch… Der Gedanke, Lochkarten für die Bestellung von Arzneimitteln in der Apotheke zu verwenden, lag auf der Hand…« (Schaber, 1972, 9).

Erfolg durch Kooperation

Die Entwicklung der ABDA-Lochkarten gelang durch ein hervorragendes Zusammenspiel aller damals wichtigen Akteure. Dazu Paul Schaber: »Im Januar 1969 haben ABDA, DATEG (Datenfernübertragungsgerätegesellschaft mbH, ein Zusammenschluss von Großhandelsseite) sowie die Firmen IBM, SEL, Siemens und die Apothekeneinrichter einheitliche Maße [für die ABDA-Lochkarte] festgelegt … Die DATEG veranlaßte nun Hersteller aus der elektrotechnischen Industrie (IBM – SEL – Siemens), Kleinkartenleser zu entwickeln. Die Firmen Siemens und SEL entwickelten Kleinkartenleser mit Magazinführung. Der von IBM entwickelte Prototyp … kam jedoch leider nie zur Auslieferung.«

Ohne einen weiteren Meilenstein 1969 wären die ersten elektronischen Bestellungen dennoch unmöglich gewesen. Der DATEG gelang es in dem Jahr auch, bei der Deutschen Bundespost die Einführung des Parallelmodems durchzusetzen. Mit dessen Hilfe konnte die Apotheke das vorhandene Telefonnetz für die Datenübermittlung an den Großhandel überhaupt erst nutzen (Schaber 1972, S.10).

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