Wer sticht denn da? |
Laura Rudolph |
29.07.2022 18:00 Uhr |
Warum werden eigentlich manche Menschen häufiger gestochen als andere? Wer die oder der Auserwählte für die nächste Blutmahlzeit wird, ist von vielen Faktoren abhängig, erklärt Kampen: »Verschiedene Stechmückenarten haben verschiedene Präferenzen, was die Auswahl ihrer Opfer angeht. Zunächst lockt sie CO2 aus der Atemluft in die Nähe von Menschen. Dort angekommen, kommt die persönliche Duftnote des Individuums hinzu.«
Ausschlaggebend seien das Haut-Mikrobiom beziehungsweise der daraus resultierende Schweißgeruch. Fettsäuren, Ammoniak oder Aldehyde etwa verleihen ihm eine individuelle Note. Studien zufolge sind die flüssigen Aldehyde Heptanal, Octanal und Nonanal besonders beliebt bei Blutsaugern.
Übrigens: Nur weibliche Stechmücken sind Blutsauger – im Namen des Nachwuchses. Sie benötigen die im Blut enthaltenen Proteine, um Eier zu produzieren. Ansonsten ernähren sich Stechmücken von Pflanzensäften.
Nach Mückenstichen kommt es zu unterschiedlichen Reaktionen, die von einem kaum bemerkten Einstich bis zu schmerzhaften Quaddeln reichen können. Das liegt daran, dass die Mücke bei jeder Blutmahlzeit wiederholt Speichel in die Haut abgibt. Dieser unterscheidet sich von Art zu Art und enthält Substanzen, die der Mücke den Trinkakt erleichtern: Stoffe, die die Gerinnung hemmen, Gefäße weiten oder den Einstichschmerz betäuben. Dieser Speichelcocktail variiert genauso wie die Immunreaktion des menschlichen Individuums.
Es lässt sich daher nicht vorhersagen, welche Mückenart besonders ausgeprägte Lokalreaktionen auf ihre Stiche hervorruft. Sogar beim selben Menschen kann sich im Laufe des Lebens durch Sensibilisierung oder Desensibilisierung die Reaktion auf Stiche ein- und derselben Mückenart ändern.