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Illegaler Arzneimittelmarkt

»Wer heute noch Drogen macht, ist verrückt«

Experten verschiedener Fachrichtungen wie der internationalen Strafverfolgung und des Zolls warnen in der neuen ARD-Doku »Billig bis tödlich – den Fälschern auf der Spur« vor den schweren Folgen des illegalen Arzneimittelhandels.
Paulina Kamm
20.05.2025  15:30 Uhr

Ozempic-Fälschungen: Risiken und gesundheitliche Gefahren

Laut dem Diabetologen Harm Hammer könne eine gefälschte Ozempic-Spritze mit einer Überdosis Semaglutid möglicherweise zu Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall und im Extremfall zu Nierenversagen oder Herzrhythmusstörungen führen.

Doch statt des eigentlichen Wirkstoffs Semaglutid findet Christian Langfermann, der Laborleiter vom Institut für pharmazeutische und angewandte Analytik in Bremen, in einem Testpräparat aus Istanbul ein synthetisch hergestelltes Insulin-Derivat namens Glulisin. Das könne zu einem rapiden und heftigen Abfall des Blutzuckerspiegels führen, sagt Hammer. Er warnt vor einem zu schnellen Abfall des Blutzuckerspiegels, was in seltenen Fällen zu Krampfanfällen und Koma führen kann.

Globale Lieferketten im illegalen Arzneimittelmarkt

Die digitalisierte und globalisierte Wirtschaft und die damit einhergehende Gewohnheit, alles online kaufen zu können, förderte laut Europol die Verkaufszahlen ungemein. In den Produktionsstätten herrschen schockierende hygienische Zustände und Qualitätsstandards, zum Teil sogar Kinderarbeit.

Laut Christopher Hopkins, Leiter des forensischen Labors von MSD, findet die Herstellung überall statt, dennoch sind Indien, China, die Türkei und der Iran Exportschlager. Sobald die Medikamente die EU erreicht haben, liefern Kuriere die Ware an die Verbraucher. Der Import von Fake-Arzneien sei laut der europäischen Polizeibehörde zum Teil so ausgeprägt, dass es für Kontrollinstanzen unmöglich ist, den Inhalt aller Container im Auge zu behalten.

Das Vorgehen klingt nicht nur wie ein klassischer Drogendeal, einige Experten gehen sogar davon aus, dass der Handel mit Fake-Arzneimitteln inzwischen rentabler ist als der mit Drogen. Laut dem Rechtsanwalt Talat Yörük seien diese leichter in der Herstellung und im Vertrieb und werfen mehr Gewinne ab. »Wer heute noch Drogen macht, ist verrückt«, so Professor Arndt Sinn, Kriminalitätsforscher der Universität Osnabrück.  Er kritisiert des Weitern, dass es keinen vergleichbaren Kontroll- und Sanktionsdruck durch Behörden gäbe. 

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