Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Primäre Non-Adhärenz

Wenn der Patient das erste Rezept gar nicht einlöst

Studien zufolge wird mindestens jede zehnte Erstverordnung für eine medikamentöse Therapie gar nicht erst eingelöst. Warum ist das so und wie lässt sich das ändern? Damit befassten sich ein Pharmazie- und ein Kardiologie-Professor in einem aktuellen Review.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 27.07.2023  17:55 Uhr

»Primäre Non-Adhärenz ist ein wichtiger, jedoch wenig untersuchter Aspekt einer ungenügenden Wirksamkeit einer Pharmakotherapie«, schreiben Professor Dr. Martin Schulz und Professor Dr. Ulrich Laufs in einem Review zu dem Thema im Fachjournal »Clinical Research in Cardiology«. Schulz ist Vorsitzender der AMK, Geschäftsführer Arzneimittel der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände und Honorarprofessor an der Freien Universität Berlin; Laufs ist Direktor der Klinik und Poliklinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Leipzig.

Mit primärer Non-Adhärenz ist gemeint, wenn der Patient zwar eine Verschreibung vom Arzt für eine neue medikamentöse Therapie erhält, diese aber nicht einlöst. Schulz und Laufs kommen zu dem Schluss, dass mehr als jede zehnte Erstverordnung betroffen ist und bezeichnen dies sogar als konservative Schätzung. »Da Medikamente nicht wirken können, wenn der Patient sie gar nicht erst erhält, ist primäre Non-Adhärenz ein großes Problem im Gesundheitssystem«, so das Arzt-Apotheker-Duo. Das sei nicht nur schlecht für den einzelnen, sondern auch ein ökonomisches Problem für die ganze Gesellschaft, vor allem durch den entsprechenden Produktivitätsverlust.

Herz-Kreislauf-Medikamente besonders häufig betroffen

Insgesamt analysierten Schulz und Laufs zwei Metaanalysen und 39 originäre Studien. In ihrem Review beschäftigt sich das Autorenteam intensiv mit den Gründen und Risikofaktoren und wie sich die Adhärenz verbessern lässt, speziell bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen. Denn Verschreibungen von Lipid- und Blutdrucksenkern scheinen besonders häufig betroffen zu sein.

Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2018 beispielsweise kam zu dem Ergebnis, dass Lipidsenker eine besonders hohe primäre Non-Adhärenz aufweisen. Hier wird jedes fünfte Rezept nicht eingelöst. Zu den klinischen Folgen der primären Non-Adhärenz konnte das Autorenduo keine Daten finden und sieht hier dringenden Forschungsbedarf. 

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa