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Psyche

Wenn der Lockdown Kinder krank macht

Die Corona-Pandemie hat das Leben von Kindern und Jugendlichen schwer verändert. Keine Schule, keine Struktur, kaum Freunde treffen und zu oft auch Vernachlässigung bis hin zu Gewalt zu Hause. Psychiater, Psychologen und Lehrer fürchten eine Bugwelle an Spätfolgen.
AutorKontaktdpa
AutorKontaktPZ
Datum 09.02.2021  08:00 Uhr

Kindern fehlt Übung des sozialen Miteinanders

«Es wird dauerhaft Folgen geben, in wirtschaftlicher Hinsicht durch mangelhafte Ausbildung und auch psychologisch», ist sich auch die Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes in Hessen, Olivia Rebensburg, sicher. Neben den Schulen und Kitas fehle das Freizeit- und Sportangebot. Hier hätten viele aber Vertrauenspersonen, das fehle massiv. «Die Belastungssituation in den Familien ist hoch. Erste Befragungen und Meldungen von Psychologen deuten auf Langzeitfolgen hin», sagt Rebensburg.

In Kinder- und Jugendpsychiatrien in Hessen sind die Folgen der Corona-Krise bereits deutlich spürbar. Dort werden unter anderem viele junge Patienten behandelt, die mit Schulängsten, -unlust und Trennungsängsten kämpfen. Zunächst könne für solche Kinder das Homeschooling zwar eine scheinbare Entlastung bedeuten, weil sie für die Schule zurzeit nicht mehr ihr Zuhause verlassen müssten, sagt der Kinderpsychiater und stellvertretende Direktor der Vitos Kinder- und Jugendklinik für psychische Gesundheit Herborn, Dr. Christoph Andreis. Oft sei das aber nur eine «Pseudolösung», weil das eigentliche Problem fortbestehe und nur auf später verschoben werde, wenn wieder Schulbesuch, Zusammenkünfte mit Gleichaltrigen und Klassenkameraden, Praktika oder vielleicht auch Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz oder ähnliche soziale Anforderungen anstünden. «Die soziale Isolation kann sich chronifizieren», sagt Andreis.

Hinzu komme: Die entzerrende Wirkung der Schule auf das häusliche Umfeld falle durch den Lockdown derzeit weg. Dadurch steigen Spannungen und Stress in den Elternhäusern – zumal viele Eltern zu Hause gleichzeitig ihrer Arbeit im Homeoffice nachgehen und womöglich auch kleinere Kinder betreuen müssen. «Es kommt viel häufiger zu Momenten, in denen Konflikte aufbrechen», sagt Andreis. Streits, Impulsdurchbrüche oder sogar häusliche Gewalt nähmen tendenziell zu.

Eltern brauchen mehr Hilfsangebote

«Wir bemerken, dass Leute vermehrt Hilfe suchen, gerade beim Elterntelefon gibt es massive Zuwächse», berichtet Rebensburg. Einige würden sagen, wenn sie nicht die Möglichkeit bekommen zu sprechen, rutsche ihnen irgendwann die Hand aus. «Da staut sich eine Menge auf.» Erste Orientierung bietet der  Kinderschutzbund auf seiner Website. Informationen für Jugendliche und Eltern gibt es auf der Website www.corona-und-du.info.

Wie schwer und dauerhaft die Kinder beeinträchtigt werden, hänge immer auch von der sogenannten Resilienz ab, also von der psychischen Widerstandskraft der Kinder und Jugendlichen. Bei den Beratungsstellen der Kommunen macht man teils unterschiedliche Erfahrungen, zum Beispiel bei den Anfragen für Beratungen. Sicher ist man sich aber, dass die Extremsituation an den Kindern nicht spurlos vorübergehen wird.

Die Jugendamtsleiterin des Kreises Offenbach, Sandra Hansmann sagt zu psychischen Belastungen: «Wir haben noch keine Erhöhung festgestellt. Das wird sich 2021 herauskristallisieren.» Der Sozialdezernent des Kreises, Carsten Müller, ist aber sicher: «Das wird irgendwann Folgen haben.» Für den Fall eines dritten Lockdowns glaubt er: «Die Langzeitfolgen werden dann zum entscheidenden Thema.»

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