Wenn das Küssen gefährlich werden kann |
Die überwiegende Mehrheit in Deutschland weiß, dass Antibiotika gegen Bakterien wirksam sind (76 Prozent). Allerdings glaubt ein Drittel (34 Prozent) irrtümlicherweise, dass Antibiotika auch gegen Viren eingesetzt werden. Hier liegt Deutschland fast im EU-Durchschnitt. Weiterhin haben 66 Prozent der Europäer Angst vor Antibiotika-Resistenzen. Die Deutschen sind hier ein wenig beruhigter, trotzdem fürchtet sich die Mehrheit mit 63 Prozent vor multiresistenten Keimen. Am ängstlichsten sind die Polen mit 76 Prozent, die Russen machen sich mit 57 Prozent vergleichsweise weniger Sorgen über Resistenzen.
Bei der Frage welche Lebensmittel die Wirkung von Antibiotika einschränken könnten, wissen 61 Prozent der Deutschen, dass Bier problematisch ist, gut die Hälfte (55 Prozent) weiß über die beeinflussende Wirkung von Milch Bescheid. Diesen Fakt kennen aber nur ein Viertel der Europäer. 26 Prozent der Deutschen und der Europäer glauben fälschlicherweise, Kaffee würde die Wirkung von Antibiotika beeinflussen.
In einem letzten Themenblock untersuchte das Marktforschungsunternehmen auch den Wissenstand der Befragten über das Ansteckungsrisiko von sexuell übertragbaren Krankheiten. Die große Mehrheit der Deutschen weiß zwar, dass bei Vaginalgeschlechtsverkehr und Analsex das Risiko der Übertragung sehr hoch ist (92 und 85 Prozent), ebenfalls bei Oralsex (73 Prozent). Jedoch weiß nur ein knappes Drittel der Befragten in Deutschland (29 Prozent), dass auch Küssen zu Infektionen mit Geschlechtskrankheiten führen kann. EU-weit wissen das nur 22 Prozent.
Der zweite internationale Stada Health Report befragte dieses Jahr mehr Menschen in mehr Ländern nach ihrer Meinung zu Gesundheitsthemen als im Jahr zuvor. Insgesamt 24.087 Personen im Alter von 18 bis 99 Jahren aus zwölf Ländern nahmen an der Umfrage teil. Die repräsentative Online-Studie wurde in Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, Russland, der Schweiz, Serbien, Spanien und dem Vereinigten Königreich durchgeführt. Der Befragungszeitraum reichte von Februar bis März 2020.