Wenn Arzneimittel auf die Sinne schlagen |
Konnte ein Arzneimittel als Auslöser ausgemacht werden oder besteht der Verdacht, steht – sofern möglich – das Absetzen oder Ersetzen des entsprechenden Medikamentes durch den Arzt im Vordergrund. Meistens erholt sich dann der Geruchs- oder Schmecksinn wieder. Im Fall eines Zinkmangels, wie er etwa durch Wirkstoffe mit einer Sulfhydrylgruppe, zum Beispiel bei D-Penicillamin, hervorgerufen werden kann, kann laut S2k-Leitlinie »Riech- und Schmeckstörungen« der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie eine Zink- und zuweilen auch eine Selensubstitution die Problematik bessern.
Manche Patienten mit Riech- und/oder Schmeckstörungen leiden unter anhaltender Appetitminderung, die zu einer Mangelernährung führen kann. In diesen Fällen kann eine (hochkalorische) Trinknahrung (»Astronautenkost«) dazu beitragen, das Nährstoffdefizit auszugleichen.
Da Betroffene aufgrund der eingeschränkten Sinneswahrnehmung Warnsignale – etwa Hinweise auf den Verderb von Lebensmitteln – nicht wahrnehmen können, sollten sie auf eine optimale Lagerung achten und Lebensmittel grundsätzlich vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verbrauchen. Beim Salzen und Würzen können ein Messlöffel oder eine Waage hilfreich sein. Betroffene sollten sich zudem nicht scheuen, sich die Nase von Angehörigen oder Freunden zu »leihen«.