Weniger psychische Symptome |
Aponet/zou |
15.01.2019 08:00 Uhr |
Stoffwechsel-Medikamente, die viele ältere Menschen einnehmen, könnten die Symptomatik psychischer Erkrankungen abmildern. Foto: Fotolia/Robert Kneschke
Bei den Medikamenten handelte es sich um Bluthochdruckmittel aus der Gruppe der Calciumkanalblocker wie Verapamil oder Nifedipin, Cholesterinsenker aus der Gruppe der Statine und das Antidiabetikum Metformin. Wissenschaftler des schwedischen Karolinska-Institutes und der Universität Hongkong stellten fest, dass es bei psychisch erkrankten Patienten, die diese Arzneimittel einnahmen, seltener zu Selbstverletzungen oder psychiatrisch bedingten Krankenhauseinweisungen kam.
Dr. Joseph Hayes von der Psychiatrischen Abteilung des University College London sagt: »Da diese Medikamente häufig verwendet werden und den Ärzten wohlbekannt sind, sollten sie als potenzielle Mittel für psychiatrische Symptome weiter untersucht werden. Alle drei untersuchten Arzneimittelgruppen sind weltweit zugelassen, werden häufig verwendet, sind billige und relativ sichere Medikamente. Daher sind sie ideale Kandidaten für eine erweiterte Anwendung.«
Für die Studie wurden Daten von 142.691 Personen mit schweren psychischen Erkrankungen, die Medikamente gegen Bluthochdruck, Diabetes oder zu hohe Cholesterin-Werte einnahmen, ausgewertet. Die untersuchten Medikamente haben bekanntermaßen Effekte auf das zentrale Nervensystem, jedoch ist der Wirkungsmechanismus noch nicht geklärt.