Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Neutralisierende Antikörpertiter

Welche Werte schützen vor einer Durchbruchinfektion?

Alle verfügbaren Covid-19-Impfstoffe bieten zwar einen guten Schutz vor schweren Krankheitsverläufen. Allerdings schützen sie nur mäßig vor Durchbruchinfektionen. Bisher gibt es keine zuverlässigen Biomarker, auf deren Basis das Risiko für eine Durchbruchinfektion abschätzen lässt. Dies könnte sich ändern.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 19.07.2022  12:30 Uhr
Welche Werte schützen vor einer Durchbruchinfektion?

Lassen sich routinemäßige Tests der Anti-SARS-CoV-2-IgG-Antikörpertiter und der Virusneutralisierungskapazität der Seren nutzen, um Personen zu identifizieren, die ein erhöhtes Risiko für eine Durchbruchinfektion besitzen? Dieser Frage ging eine Forschergruppe um Dr. Birte Möhlendick vom Institut für Pharmakogenetik der Universitätsklinik Essen nach. Sie präsentiert interessante Ergebnisse, die jetzt im Fachjournal »Frontiers in Immunology« publiziert wurden.

Das Team bestimmte die Anti-SARS-CoV-2-IgG-Antikörpertiter und die Neutralisierungskapazität gegen Omikron in Serumproben von 1391 Beschäftigten des Universitätsklinikums Essen. Diesen Studienteilnehmern war nach der ersten, dann einen und sechs Monate nach der zweiten und schließlich einen Monat nach der Booster-Impfung gegen Covid-19 Serum entnommen worden. Anschließend wurden die demografischen Daten, die jeweiligen Impfschemata, die ermittelten Antikörpertiter vor einer Durchbruchinfektion und die Neutralisierungskapazitäten zwischen Personen mit und ohne Durchbruchinfektion verglichen.

In dieser kontrollierten Studie meldeten zwischen dem 29. November 2021 und dem 5. März 2022 insgesamt 102 Teilnehmer (7,3 Prozent) eine PCR-bestätigte SARS-CoV-2-Infektion.  Im Durchschnitt traten diese Durchbruchinfektionen 52 Tage (10 bis 127 Tage) nach der Booster-Impfung auf. Mit Ausnahme eines geringfügig, aber signifikant jüngeren Alters (37 versus 41 Jahre) unterschieden sich die infizierten Probanden hinsichtlich Impfschema, Geschlecht, BMI, Raucherstatus oder anderer Vorerkrankungen nicht von den nicht infizierten Probanden.

Niedrige Anti-Spike-Titer deuten auf erhöhtes Infektionsrisiko hin

Auch die Anti-Spike-Antikörpertiter unterschieden sich zwischen Personen mit und ohne spätere Omikron-Durchbruchinfektion nach der ersten sowie einen und sechs Monate nach der zweiten Impfung nicht.

In Gegensatz dazu beobachteten die Forschenden einen Monat nach der dritten Impfung (Booster) einen signifikanten Unterschied in den Anti-Spike-Antikörperspiegeln zwischen Probanden mit und ohne spätere Durchbruchinfektion. Diejenigen, die sich infiziert hatten, wiesen vor der Infektion Titer an neutralisierenden Antikörpern (nAB) von durchschnittlich 3477 BAU/ml auf. Im Vergleich dazu ließen sich bei denjenigen, die sich nicht infiziert hatten, nAB-Titer von durchschnittlich 4733 BAU/ml (P = 0,02) nachweisen.

Studienteilnehmer mit einem Anti-Spike-Antikörperspiegel von 2816,0 BAU/ml oder weniger hatten ein zweifach erhöhtes Risiko für eine Durchbruchinfektion im Vergleich zu Personen mit Antikörperspiegeln, die über diesem Grenzwert lagen.

Bemerkenswerterweise waren die Hemmungsraten gegen Omikron in Neutralisationsassays bei Personen mit einer Durchbruchinfektion vor der Infektion ebenfalls deutlich niedriger (77,1 Prozent gegenüber 88,5 Prozent). Probanden, deren Seren Hemmungsraten von 65,9 Prozent oder weniger zeigten, hatten ein 3,6-fach erhöhtes Risiko für eine Durchbruchinfektion im Vergleich zu nicht infizierten Studienteilnehmern.

Aus all diesen Daten leiteten die Forschenden eine recht konkrete Risikoabschätzung für Durchbruchinfektionen ab. Sie kommen zu dem Schluss, dass Personen mit Anti-Spike-Antikörpertitern von 2641 BAU/ml oder weniger und einer Neutralisationskapazität der Seren gegen Omikron von 65,9 Prozent oder weniger verglichen mit Personen, deren Werte oberhalb dieser Grenze liegen, mit einem zehnfach erhöhten Risiko für eine Durchbruchinfektion rechnen müssen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa