Weitere positive Daten bei Herzinsuffizienz |
Annette Rößler |
06.09.2022 16:00 Uhr |
Ultraschall und Belastungs-EKG dienen zur Diagnose der Herzinsuffizienz. Bei erhaltener Auswurffraktion bringt laut neuen Daten auch Dapagliflozin einen Vorteil für den Patienten. / Foto: Adobe Stock/auremar
Die beiden SGLT-2-Hemmer Dapagliflozin (Forxiga®) und Empagliflozin (Jardiance®), die ursprünglich als orale Antidiabetika entwickelt wurden, besitzen seit einiger Zeit auch eine Zulassung in der Indikation Herzinsuffizienz. Zunächst durften beide ausschließlich bei HFrEF eingesetzt werden. Nachdem in der EMPEROR-Preserved-Studie für Empagliflozin auch ein Nutzen bei Patienten mit HFpEF nachgewiesen werden konnte, erhielt Jardiance im März 2022 eine entsprechende Zulassungserweiterung. Jetzt zieht Forxiga-Hersteller Astra-Zeneca mit der Phase-III-Studie DELIVER nach.
Im Fachjournal »New England Journal of Medicine« gibt ein Team um Professor Dr. Scott Solomon von der Harvard Medical School in Boston die Ergebnisse wieder. Demnach hatten 6263 Patienten mit HFpEF über median 2,3 Jahre randomisiert und doppelblind zusätzlich zu ihrer Basistherapie täglich entweder 10 mg Dapagliflozin oder Placebo eingenommen. In der Verumgruppe war es dabei bei 368 Patienten (11,8 Prozent) zu einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz gekommen und in der Placebogruppe bei 455 Patienten (14,5 Prozent). Kardiovaskuläre Todesfälle waren in der Verumgruppe bei 231 Patienten zu verzeichnen gewesen und in der Placebogruppe bei 261 Patienten (8,3 Prozent). Beide Kriterien zusammengenommen hatten den zusammengesetzten primären Endpunkt gebildet, in dem somit eine Überlegenheit von Dapagliflozin gegenüber Placebo demonstriert werden konnte.
Angesichts der bereits erteilten Zulassung für Empagliflozin bei HFpEF überraschen die Ergebnisse nicht. Mit einer baldigen entsprechenden Zulassungserweiterung für Dapagliflozin ist zu rechnen.