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Nach der Corona-Infektion

Was wissen wir mittlerweile über Long Covid?

Bis zu 40 Prozent der mit SARS-CoV-2 infizierten Personen gaben in einer Studie der Uni Mainz Long-Covid-artige Symptome an, die über mindestens sechs Monate andauern. Betroffen sind nicht nur Personen mit schwereren Verläufen der akuten Infektion.
dpa
PZ
22.12.2021  13:30 Uhr

Post Covid auch nach leichten Infektionen

Neue Daten gab es diese Woche aus Mainz: Die dortige Universitätsmedizin hat mit der »Gutenberg Covid-19 Studie« eine der größten bevölkerungsrepräsentativen Studien zur Pandemie in Deutschland durchgeführt. Die Symptome seien vielfältig, teilte die Uni Mainz mit. Dort wurden 10.250 Personen in die Studie aufgenommen. Bei etwa 5 Prozent wurde im Zeitraum Oktober 2020 bis Juni 2021 eine wissentlich oder unwissentlich durchgemachte SARS-CoV-2-Infektion per PCR- oder Antikörpertest nachgewiesen. 35 Prozent der Teilnehmenden, die eine Infektion durchgemacht hatten, seien sich darüber nicht bewusst gewesen.

Alles Infizierten sowie eine Kontrollgruppe wurden nach anhaltenden Symptomen gefragt. »Etwa 40 Prozent der Befragten gaben an, über mindestens sechs Monate neu aufgetretene oder an Intensität zugenommene Symptome zu haben«, heißt es in einer Pressemitteilung zur Studie. Etwa ein Drittel fühlte sich nachhaltig in der Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Dabei wiesen die Personen mit wissentlicher Infektion häufiger spezifische Symptome auf, etwa Geruchs- und Geschmacksstörungen.

Weitere häufig genannte Symptome waren: Abgeschlagenheit und Müdigkeit, Gedächtnis-, Schlafstörungen oder Atemnot und Kurzatmigkeit. »Frauen waren mit rund 46 Prozent etwas häufiger von Spätfolgen einer SARS-CoV-2-Infektion betroffen als Männer (rund 35 Prozent)«, informiert die Uni. Das Alter spielte dagegen kaum eine Rolle. Positiv zu verzeichen sei, dass die Anzahl der Long-Covid-Symptome im Laufe der Zeit nach einer Infektion abnahm. Die Universitätsmedizin Mainz hat nun eine zweite Studie gestartet, um den Symptomkomplex umfassend zu verstehen. 

Behandelt wird symptomatisch

Professor Dr. Carmen Scheibenbogen von der Berliner Charité hat es in erster Linie mit Patienten zu tun, die nach einer Covid-19-Erkrankung funktionelle Beeinträchtigungen haben. Die Medizinerin leitet das Fatigue Centrum der Charité – und Fatigue gehört zu den am häufigsten auftretenden Symptomen im Zusammenhang mit dem Post-Covid-Syndrom. Als Fatigue bezeichnet das Centrum eine Erschöpfung, die im Zusammenhang mit Erkrankungen auftritt.

Laut Scheibenbogen kommen bei Post-Covid-Patienten häufig auch Kopf- und Muskelschmerzen oder geistige Beeinträchtigungen wie Konzentrationsschwäche hinzu. Die Behandlung der Patienten mit Fatigue richtet sich an den individuellen Symptomen aus, für die es Behandlungskonzepte gibt. Dazu zählen Reha-Maßnahmen, Physiotherapie, Atemtherapie und Medikamente. «Bei vielen bessern sich die Beschwerden, bei anderen halten sie an», sagt Scheibenbogen.

Angesichts der zuletzt hohen Zahl an Neuinfizierten wird die Zahl der Post-Covid-Patienten in absehbarer Zeit wohl nicht kleiner werden. Immerhin gehen Experten davon aus, dass sie dank der Impfungen zumindest nicht in gleichem Maße steigen wird. «Impfen schützt grundsätzlich gut auch vor Long Covid», sagt etwa Scheibenbogen.

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