Was Patienten über Schmerzmittel wissen sollten |
»Fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke« – dieser Hinweis gilt gerade auch für vermeintlich harmlose Schmerzmittel. / © Getty Images/Israel Sebastian
Schmerzen nach einer OP, Fieber beim Infekt: Frei verkäufliche Schmerztabletten helfen in vielen Fällen. Ibuprofen, Paracetamol und Acetylsalicylsäure (kurz ASS) sind die drei Wirkstoff-Klassiker. Dass sie leicht und günstig zu kaufen sind, heißt aber nicht, dass man sie leichtfertig einnehmen sollte, heißt es in einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Manchmal wirkt ein Arznemittel besser als das andere – und manche Menschen sollten auf bestimmte Wirkstoffe ganz verzichten. Schmerzmediziner Privatdozent Dr. Michael Überall und Apothekerin Ursula Funke haben der dpa die wichtigsten Fragen für Laien beantwortet:
Das lasse sich pauschal nicht sagen, die Antwort hängt vom Einzelnen und seiner Schmerz-Situation ab. Grundsätzlich gilt zwar: »Je früher man gegen den Schmerz vorgeht, desto effektiver wirken geringe Dosen«, sagt Dr. Michael Überall. Er ist Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin und Präsident der Deutschen Schmerzliga. Wenn der Schmerz noch zu tolerieren ist und nicht zu stark beeinträchtigt, rät er jedoch, auf Schmerzmittel eher zu verzichten. Und auch dann, wenn die Beschwerden vielleicht nach einer kurzen Pause wieder abflauen oder man noch nichts anderes versucht hat, wie etwa Entspannungstechniken.
Ist ein Schmerzmittel nötig, dann sollte man sich an die empfohlene Dosierung, Häufigkeit und Dauer halten. Nur dann seien die Medikamente noch sicher. »Ansonsten können auch beträchtliche Nebenwirkungen auftreten«, warnt Überall.
Bei Schmerz lohne sich immer auch, zu hinterfragen, was genau dahintersteckt anstatt ihn wegzudrücken. »Schmerz ist ein Signal des Körpers und nicht die Ursache selbst«, betont Ursula Funke, Vizepräsidentin der Bundesapothekerkammer und Leiterin einer Apotheke in Wiesbaden. Sinnvoll könne eine Tablette zum Beispiel nach einer Knie-OP sein oder auch, um bei Zahnweh die Zeit bis zum Arztbesuch zu überbrücken.