Was man bei Verdacht auf Pilzvergiftung (nicht) tun sollte |
In den meisten Fällen ist der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) für Pilzvergiftungen verantwortlich. / © Getty Images/Minh Hoang Cong / 500px
Erst ins Körbchen, dann in die Pfanne und letztendlich in den Bauch: Pilze sammeln und aus den Funden etwas Leckeres kochen – das gehört für so manchen zum Spätsommer und Herbst einfach dazu. Viele Speisepilze haben allerdings giftige Doppelgänger – wer nicht aufpasst, riskiert eine Pilzvergiftung. In den meisten Fällen ist der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) der Übeltäter.
Was muss man über den Grünen Knollenblätterpilz wissen? Er sieht Speisepilzen wie dem Wiesenchampignon (Agaricus campestris) oder dem Grüngefelderten Täubling (Russula virescens) durchaus ähnlich. Daher kommt es immer wieder zu Verwechslungen. Die sind allerdings verheerend: Im Grünen Knollenblätterpilz steckt nämlich das hochgiftige Alpha-Amanitin. Dieses Gift greift die Zellen in der Leber an – bis hin zum Organversagen, das den Tod bedeutet.
Nach Schätzungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind Knollenblätterpilze für mindestens 80 Prozent aller tödlichen Pilzvergiftungen in Deutschland verantwortlich. »Je nach Toxingehalt kann bereits eine Menge von 5 bis 50 Gramm Frischpilz tödlich sein«, warnt Professor Dr. Markus Cornberg, medizinischer Geschäftsführer der Deutschen Leberstiftung. »Bei Kindern und älteren Menschen können schon deutlich kleinere Mengen lebensgefährlich werden.« Übrigens: Auch scharfes Anbraten kann dem Gift nichts anhaben, da es hitzestabil ist.
Nach dem Verzehr von Pilzpfanne oder Ragout setzen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schweißausbrüche und Benommenheit ein? Dann sollte man laut der Deutschen Leberstiftung an eine Pilzvergiftung denken.
Wichtig allerdings: Gifte aus Pilzen wirken mitunter ganz unterschiedlich im Körper. Es gibt zahlreiche Vergiftungssyndrome, die unterschiedliche Beschwerden mit sich bringen. Zwei Beispiele: