Was Männer wissen müssen |
Ab dem 45. Lebensjahr sollte ein jährlicher Besuch beim Urologen zur Krebsfrüherkennung erfolgen. / © Adobe Stock/bluedesign
So mancher Mann fühlt sich unwohl, wenn der erste Besuch beim Urologen oder der Urologin ansteht. Doch wann oder mit welchen Beschwerden sollte man zum Urologen gehen? Und wie läuft so ein Termin ab?
Professor Dr. Axel Merseburger, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Urologie, rät, folgende Beschwerden urologisch abklären zu lassen:
Auch äußere Veränderungen wie Entzündungsanzeichen im Genitalbereich oder Verhärtungen im Bereich der Hoden sind typische Anlässe für eine Vorstellung, wie der Urologe Dr. Robert Frese sagt. Er ist Vorstandsvorsitzender des Vereins der niedergelassenen Urologen in Hamburg.
Darüber hinaus können Urologen auch Ansprechpartner rund um die Themen Fruchtbarkeit, sexuelle Probleme oder sexuell übertragbare Krankheiten sein. »Allerdings ist die erste Anlaufstelle immer die Hausärztin oder der Hausarzt, um zur wirklich richtigen Fachrichtung überwiesen zu werden«, so Merseburger.
Spätestens zur Krebsfrüherkennungsuntersuchung sollte jeder Mann einen Termin beim Urologen ausmachen. »Das Prostatakarzinom ist der häufigste Krebs beim Mann – wie Brustkrebs bei der Frau«, sagt Frese. Laut der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) liegt die Anzahl der jährlichen Prostatakrebs-Neuerkrankungen bei rund 66.000.
Ab dem 45. Lebensjahr wird Männern eine jährliche urologische Untersuchung zur Krebsfrüherkennung empfohlen. Die Krankenkasse trägt die Kosten. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Verivox zeigt allerdings, dass 55 Prozent der Männer ab 45 Jahren die Untersuchung nicht regelmäßig in Anspruch nehmen. 26 Prozent der Männer ab 45 waren demnach sogar noch nie dort.
Ob es sich um die Krebsfrüherkennung oder um das Abklären von akuten Beschwerden handelt: Wie jeder gute Arzttermin sollte auch der Besuch beim Urologen mit einem ausführlichen Gespräch zur Krankengeschichte des Patienten beginnen. Dabei geht es etwa um familiäre Krebsbelastungen, Vorerkrankungen oder die Einnahme von Medikamenten.
»Auch die Frage nach der sexuellen Funktion sollte nicht aus falscher Scham unter den Tisch fallen«, so Frese. Abhängig von den Beschwerden erfolgt dann eine körperliche Untersuchung, die gegebenenfalls mit Urin- oder Blutuntersuchungen ergänzt wird.