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Lieferengpässe

Was können die Rabattverträge dafür?

Apotheker, Kassen und Pharmaindustrie streiten darum, ob Rabattverträge mitverantwortlich sind für das Auftreten von Lieferengpässen bei Arzneimitteln. Ein neues Gutachten soll Licht ins Dunkel bringen.
Christina Müller
10.02.2020  17:16 Uhr

Kein Zusammenhang mit Rabattverträgen

»Alle Vergleichsländer hatten zum Zeitpunkt der Studie (Januar 2020) Meldungen über Lieferengpässe zu verzeichnen«, bilanzieren die Verfasser. »Allerdings zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den Ländern: Knapp 1.700 Meldungen in Finnland für das Jahr 2019 standen 320 solcher Meldungen in Deutschland gegenüber.« Als Hauptgrund für Medikamentenknappheit seien vor allem Probleme bei der Produktion genannt worden, heißt es. »Darüber hinaus wurde der Parallelexport von Arzneimitteln in höherpreisige Länder dafür verantwortlich gemacht.« Ein Zusammenhang zwischen Lieferengpässen und Rabattverträgen habe sich nicht bestätigt.

Die Reaktion der Hersteller folgte umgehend: »Die Aussage des GKV-Spitzenverbands, Arzneimittellieferengpässe ließen sich nicht Rabattverträgen anlasten, geht an der Realität vorbei«, sagte Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der pharmazeutischen Industrie (BPI), laut einer Mitteilung des Verbands. »Vielleicht liegt es daran, dass in dem als Quelle zitierten Gutachten aus Österreich nur sieben Wirkstoffe in unterschiedlichen Ländern untersucht wurden«, vermutet er. Betrachte man das Problem tiefgehender und mit dem Fokus auf Deutschland, dann werde das Gegenteil deutlich: »Nach der Scharfschaltung der Arzneimittel-Rabattverträge im Jahr 2007 ist im rabattvertragsgeregelten Markt eine Marktkonzentration eingetreten, die die Arzneimittelversorgung massiv beeinträchtigt.«

Aus der Sicht des Industrievertreters führt kein Weg daran vorbei, die Rabattverträge umzugestalten und das Risiko von Lieferausfällen auf verschiedene Schultern zu verteilen. »Verschärfte Melde- oder Lagerpflichten sind gut gemeint, verhindern aber leider keinen Lieferengpass.« Viel wichtiger sei es, die Anbietervielfalt zu stärken und Produktion in Europa zu fördern. »Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Arzneimittelversorgung gefährdet ist, wenn man aufgrund einer extremen Marktverengung nicht auf andere Anbieter ausweichen kann. Davon können nicht nur die Hersteller sondern auch die Apotheker ein Lied singen.«

 

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