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Allergische Reaktionen

Was ist eine Anaphylaxie?

Berichte zu anaphylaktischen Reaktionen auf die Covid-19-Impfung haben viele Menschen verunsichert. Doch was ist eigentlich eine Anaphylaxie und wie wird sie behandelt?
Carolin Lang
25.01.2021  18:00 Uhr

Sensibilisierung durch Kosmetika

Im Fall von Comirnaty könnte die Sensibilisierung möglicherweise durch Polyethylenglykol (PEG) in Kosmetika oder Medikamenten stattgefunden haben. Denn die anaphylaktische Reaktion auf die Impfung wird höchstwahrscheinlich durch PEG in den enthaltenen Lipidnanopartikeln ausgelöst. »Allergische Reaktionen nach Verwendung von PEG als Hilfsstoff in einer Vielzahl von Produkten sind beschrieben, es wird auch als verstecktes Allergen bezeichnet«, führte das PEI im aktuellen Sicherheitsbericht aus. Über die Prävalenz von Anti-PEG-Antikörpern in der Bevölkerung sei bislang wenig bekannt.

Bei einem erneuten Kontakt mit dem Allergen bindet dieses an IgE auf den sensibilisierten Zellen und es kommt rasch, also innerhalb weniger Minuten bis zu einer Stunde, zu einer allergischen Reaktion. Die Quervernetzung benachbarter IgE auf den membranständigen Rezeptoren über das Allergen bewirkt dann die Synthese und Freisetzung verschiedener Mediatoren wie Histamin, Prostaglandinen und Leukotrienen aus den Zellen. Diese führen dann über eine Erhöhung der Gefäßpermeabilität, eine Erweiterung der Gefäße oder über eine Kontraktion glatter Muskeln zu allergischen Symptomen.

Risikofaktoren und Therapie

Eine Anaphylaxie ist immer ein medizinischer Notfall und muss sofort behandelt werden. Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad. Im deutschsprachigen Raum wird für dessen Bestimmung die Klassifikation nach Ring und Messmer verwendet (DOI: 10.3238/PersPneumo.2018.03.09.02). Bei der mildesten Form (Schweregrad I) treten ausschließlich Symptome der Haut und Schleimhaut, etwa Juckreiz, Urtikaria, Flush und Angioödem. Ab Grad II können zusätzlich gastrointestinale, respiratorische und das Herz-Kreislauf-System betreffende Symptome wie Übelkeit und Erbrechen, Krämpfe, Rhinorrhoe, Heiserkeit, Dyspnoe, Tachykardie und Hypotension hinzukommen. Bei der schwerwiegendsten Form (Grad IV) kann es zum Kreislaufstillstand kommen.

Die Symptomatik setzt meist akut ein und kann sich innerhalb kurzer Zeit verstärken, zum Stillstand kommen oder auch rückläufig sein. Keines der Symptome ist dabei obligat, eine Anaphylaxie kann sich durch eine uncharakteristische Symptomatik zeigen.

Bestimmte Faktoren können den Schweregrad einer Anaphylaxie beeinflussen. So sind hohes Alter oder Koerkrankungen wie Mastozytose, eine schwere kardiovaskuläre Grunderkrankung, schlecht eingestelltes Asthma bronchiale oder die Einnahme von Medikamenten, die eine Leukotrienbildung fördern, zum Beispiel nicht steroidale Antirheumatika (NSAR), Risikofaktoren. Bei Insektengiftallergie stellen zudem die Einnahme von Betablockern oder ACE-Hemmern, eine erhöhte Serumtryptase sowie körperliche und psychische Belastungen weitere Risikofaktoren dar.

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