| Brigitte M. Gensthaler |
| 16.03.2023 09:00 Uhr |
Antiemetisch wirksame Arzneistoffe wie Dimenhydrinat, Scopolamin und Promethazin können Nebenwirkungen wie Antriebslosigkeit, Müdigkeit und verlangsamte Reaktionszeiten auslösen. Damit seien sie für Mitarbeiter der Schiffsführung tabu, berichtete der Arzt. Bei älteren Passagieren (ab 65 Jahre) seien die Wirkzeiten oft deutlich länger und mehr Nebenwirkungen möglich. »Ältere brauchen immer eine gute ärztliche oder apothekerliche Beratung, auch wenn sie die Medikamente schon länger verwenden. Alle Mittel gegen Seekrankheit stehen auf der Priscus-Liste.«
Setrone sind mögliche Alternativen laut Priscus-2.0-Liste, aber sie wirkten nicht gut präventiv auf die Seekrankheit. Jedoch werde zum Beispiel Ondansetron als Schmelztablette (off Label) für Einsatzkräfte und Rettungsleute auf See sowie als Notfallmedikament gegen Erbrechen eingesetzt. Bei Erbrechen habe sich auch das Riechen an einem mit Alkohol getränkten Tupfer bewährt. Praktisch: Isopropylalkohol steht als Desinfektionsmittel universell zur Verfügung.