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Steigende Corona-Zahlen

Was erwartet uns diesen Herbst?

Der internationale Gesundheitsnotstand wegen SARS-CoV-2 ist seit Monaten beendet. Was haben da der Anstieg der gemeldeten Corona-Fallzahlen in Deutschland und auffällige neue Virusvarianten zu bedeuten?
dpa
24.08.2023  14:10 Uhr

Fachleute sehen immer noch eine sehr breite Grundimmunität aus Impfungen und Infektionen in Deutschland. Das heißt aber nicht, dass man sich nicht mehr anstecken kann. Sondern, dass man als grundsätzlich gesunder Mensch in der Regel nicht so schwer erkrankt, dass man in eine Klinik oder gar auf die Intensivstation muss.

Seit etwa sechs Wochen steigt laut Robert-Koch-Institut (RKI) die Zahl der im Labor bestätigten Corona-Nachweise. In der vergangenen Woche waren es knapp 4000 Fälle bundesweit. Das Niveau ist somit sehr niedrig, aber auch kaum mehr direkt vergleichbar mit Werten aus der Pandemie, als viel häufiger getestet wurde.

Für Experten ist klar, dass es eine hohe Dunkelziffer an Infizierten gibt. «Wir sehen kaum noch Covid-Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen, allerdings gab es in den letzten Monaten auch kaum nennenswerte Infektionen in der Bevölkerung», sagt der Intensivmediziner Professor Dr. Christian Karagiannidis. Die Patientenzahlen seien überhaupt nicht vergleichbar mit Spitzenwerten aus Pandemiezeiten, als bis zu 6000 Corona-Infizierte gleichzeitig versorgt wurden. Zu Wochenbeginn waren es laut Karagiannidis gut 100 bundesweit, wobei nicht alle wegen Covid-19 behandelt wurden.

«Für Panik gibt es gerade keinen Grund, wir haben es eigentlich geschafft. Wir sind in der endemischen Phase», sagt Professor Dr. Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Und zur Krankheitslast: «Wir sind immer noch nicht auf dem Schnupfen-Niveau, wir sind auf dem Grippe-Niveau.» Es könne sein, dass man mit Covid-19 ein paar Tage ausfalle.

Was sich bei Corona-Varianten getan hat

Dass über Corona wieder häufiger gesprochen wird, liegt auch an Weiterentwicklungen im Erbgut von SARS-CoV-2. Entscheidend ist die Frage, ob womöglich doch noch mal eine Variante entsteht, die unser Immunsystem wieder richtig austricksen kann. «Bisher habe ich keine neue Variante gesehen, bei der ich Bauchschmerzen kriegen und zu besonderer Wachsamkeit mahnen würde», sagt Watzl. Auch das RKI sieht bisher keine Hinweise auf eine höhere Krankheitsschwere.

Vor allem zwei neue Abkömmlinge von Omikron sind gerade besonders im Blick. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte zunächst EG.5, auch Eris genannt, zu einer von nunmehr drei «Virusvarianten von Interesse» hoch. Wegen des Wachstumsvorteils und Immunflucht-Eigenschaften könnte EG.5 laut WHO wieder für mehr Fälle sorgen und in einigen Ländern oder sogar weltweit dominant werden.

Deutlich stärker mutiert ist die neue Variante BA.2.86. Die WHO stufte sie vorige Woche als eine von derzeit sieben «Variants under Monitoring» ein. BA.2.86 weise im Vergleich zu den nächsten Verwandten knapp 30 Veränderungen im Spike-Protein auf, sagt der Spezialist für Corona-Varianten Professor Dr. Richard Neher (Basel). Bisher lägen erst wenige Sequenzen vor, jedoch aus verschiedenen Ländern. Das deute auf eine bereits weite Verbreitung hin. In Deutschland ist BA.2.86 laut RKI noch nicht nachgewiesen.

Manche fühlen sich bei BA.2.86 an die Anfangszeit von Omikron erinnert. Omikron bedeutete einen großen Sprung in der Virusevolution und verbreitete sich extrem schnell weltweit. Doch das muss sich nicht wiederholen. «Solche stark mutierten Virusvarianten werden sporadisch gemeldet, aber es handelt sich typischerweise um isolierte Beobachtungen, die sich nicht weiter ausbreiten», sagt Neher. Ob und wie schnell sich BA.2.86 ausbreite, bleibe noch abzuwarten.

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