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Labordiagnostik

Was die Entzündungswerte aussagen

Auf bestimmte Reize reagiert das Immunsystem mit einer Entzündung. Ob eine Inflammation vorliegt, lässt sich mithilfe bestimmter Parameter ermitteln. Welche sind diese sogenannten Entzündungswerte und was sagen sie aus?
Christina Hohmann-Jeddi
18.10.2023  09:00 Uhr

Blutsenkungsgeschwindigkeit steigt bei Entzündungen

Die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG), auch Erythrozyten-Sedimentationsrate (ESR) genannt, beschreibt die Geschwindigkeit, mit der sich rote Blutkörperchen in einem Röhrchen mit Citrat-Blut absetzen. Bei Entzündungen steigt die BSG in der Regel an. Das hat folgenden Grund: Die Oberfläche der roten Blutkörperchen ist negativ geladen, sodass sich die Zellen gegenseitig abstoßen und in Bewegung halten. Sind viele Plasmaproteine im Blut vorhanden, die sich an die Zellen anheften und die Ladung zum Teil aufheben, verbinden sich die Erythrozyten stärker und sinken somit schneller ab als normalerweise.

Für die Messung wird die Blutprobe mit Natriumcitrat versetzt, um die Gerinnung zu hemmen, und in spezielle Glasröhrchen mit Graduierung gefüllt. Nach einer Stunde wird dann die Länge der zellfreien Flüssigkeitssäule in Millimetern abgelesen. Bei jüngeren Männern sollte der BSG-Wert zwischen 3 und 11 mm liegen, ab 50 Jahren bei 3 bis 20 mm. Für Frauen gilt ein Normbereich von 6 bis 20 mm, ab 50 Jahren von 6 bis 30 mm. Die Angaben in der Fachliteratur schwanken hier aber.

Erhöhte Werte können auf akute oder chronische Entzündungen, zum Beispiel in Folge von Infektionen, auf Autoimmunerkrankungen, Sepsis, Tumorerkrankungen oder hämatologische Erkrankungen wie Anämien oder Leukämien hinweisen. Auch ein Herzinfarkt, eine Leberzirrhose oder ein Nephrotisches Syndrom, das bei verschiedenen Nierenerkrankungen auftritt, können die BSG erhöhen. Der Test ist sensitiv, aber wenig spezifisch – das heißt, über die Ursachen gibt er keinen Aufschluss. Zu beachten ist außerdem, dass die Einnahme von oralen Kontrazeptiva und das Vorliegen einer Schwangerschaft den Wert erhöhen können.

Leukozytenzahl: Was ist normal?

Die weißen Blutkörperchen sind ein wichtiger Teil des Immunsystems. Sie können anhand ihrer Größe und Struktur in Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten unterteilt werden, die sich in ihren Aufgaben gegenseitig ergänzen. Eine wichtige Funktion haben Leukozyten bei der Erregerabwehr. Ihre Zahl wird im Rahmen des kleinen Blutbilds aus einer mit dem Puffer EDTA versetzten Blutprobe mithilfe der Durchflusszytometrie bestimmt.

Der Referenzwert der Leukozytenzahl bei gesunden Erwachsenen liegt bei 4300 bis 10.000 Zellen pro mm3 Blut. Bei Kindern kann die Zellzahl deutlich höher liegen, ohne pathologisch zu sein. Erhöhte Werte können auf akute oder chronische Infektionen mit Bakterien, Pilzen oder Parasiten hindeuten. Aber auch maligne Tumoren, Herzinfarkt, akuter Blutverlust, Erkrankungen des Knochenmarks, Sepsis oder Verbrennungen kommen als Ursachen infrage. Die Einnahme von Cortison, Stress oder eine Schwangerschaft können ebenso zu einem Anstieg der Leukozytenzahl führen.

Als Ursache für verringerte Werte kommen Grippe-, Masern- oder Rötelnerkrankungen, Malaria, ebenfalls Sepsis sowie Autoimmunerkrankungen und schwerer Vitamin-B12-Mangel infrage. Auch Krebstherapien und manche Arzneimittel wie Antikonvulsiva, Thyreostatika, Phenothiazine und Aminopyrin können die Leukozytenzahl senken.

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