Was bei Kinderhusten hilft |
Hustensäfte sind bei Kindern die bevorzugte Darreichungsform. Je nach Präparat steht eine reizstillende, schleimlösende oder beide Wirkungen im Vordergrund. / © Getty Images/ozgurcankaya
Husten ist ein Schutzreflex. Er setzt unmittelbar ein, wenn Fremdkörper in die Atemwege gelangt sind, um diese mittels Hustenstoß daraus zu entfernen. Ist dies gelungen, stoppt der Husten kurz darauf.
Auch Erkältungskrankheiten gehen mit Husten einher, wenn die Schleimhäute der Atemwege gereizt sind und/oder sich Bronchialschleim angesammelt hat. In den Herbst- und Wintermonaten ist dies die häufigste Hustenursache sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern. Husten kann aber auch Anzeichen für eine ernste und/oder chronische Erkrankung der Atemwege sein, etwa für ein bisher nicht bekanntes Asthma bronchiale, einen Pseudokrupp oder einen schweren Atemwegsinfekt wie Keuchhusten, Influenza oder Covid-19. Das gilt es bei der Beratung in Sachen Husten bei Kindern zu bedenken und bei entsprechendem Verdacht zum Arztbesuch zu raten.
Erkältungen beginnen nach einer Inkubationszeit von wenigen Tagen mit Halsschmerzen, an die sich Schnupfensymptome sowie Kopf- und Gliederschmerzen anschließen können. Hustenbeschwerden äußern sich in diesem Verlauf in der Regel zunächst als trockener Reizhusten, der anschließend in einen produktiven Husten übergeht.
Kinder erkranken durchschnittlich bis zu zehnmal im Jahr an einem grippalen Infekt, also fast einmal pro Monat. Gefühlt folgt bereits der nächste Infekt, kaum dass der vorherige überstanden ist. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe: Zum einen »lernt« das Immunsystem der Kinder noch, zum anderen kommen sie häufig mit anderen Kindern in engen Kontakt, etwa beim Spielen, im Kindergarten oder in der Schule. Dabei ergeben sich viele Möglichkeiten, sich gegenseitig zu infizieren.
Eine weitere wichtige Rolle spielt die große Zahl möglicher Erreger – geschätzt rund 200 Arten – sowie deren Wandlungsfähigkeit, die es ihnen erleichtert, die Immunabwehr zu unterlaufen. Zu den häufigsten Erregern grippaler Infekte zählen Rhino- und Adenoviren. Manche Eltern fragen besorgt, ob die vielen Infekte nicht Ausdruck einer Immunschwäche sein könnten. In der Regel ist dies nicht der Fall. Im Gegenteil entstehen viele Symptome eines grippalen Infektes vor allem durch die verschiedenen Abwehrreaktionen des Körpers, das heißt durch ein funktionierendes Immunsystem.
Hustensymptome im Rahmen eines grippalen Infektes sind in der Regel harmlos und selbstlimitierend. Insbesondere häufiger Husten kann jedoch belasten, sodass eine Linderung gewünscht ist. »Lösen oder stillen?«, lautet dann die häufige Frage, die auf die Unterscheidung zwischen einem verschleimten, produktiven Husten und einem trockenen Reizhusten abzielt. Letzterer kann vor allem zur Nacht einen erholsamen Schlaf empfindlich stören.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.