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Colitis und M. Crohn

Was bei älteren Patienten zu beachten ist

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa können in jedem Alter auftreten. Meist erkranken Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahren. «Doch 10 bis 15 Prozent der Patienten erhalten im Alter über 65 Jahren erstmals die Diagnose», informierte Privatdozent Dr. Andrea Pace, Chefarzt am Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster, beim Kongress Viszeralmedizin 2018 in München. «Andere werden mit ihrer Erkrankung älter. Insgesamt sind bis zu 30 Prozent der CED-Patienten ü
AutorKontaktBrigitte Gensthaler
Datum 17.09.2018  12:35 Uhr

Teils krampfartige Bauchschmerzen und schleimige oder blutige Durchfälle gehören zu den Hauptsymptomen der CED. Solche Symptome können aber auch die Folge anderer Erkrankungen sein, die bei älteren Menschen häufiger vorkommen, zum Beispiel Divertikel im Darm, ischämische Kolitis, Medikamenten-induzierte Magen-Darm-Entzündungen oder Tumoren. Das bedeutet, dass der Arzt viel mehr Differenzialdiagnosen zu beachten hat als bei jungen Patienten. Es gebe zudem Unterschiede im Befallsmuster des Darms, berichtete der Gastroenterologe. «Die Erstdiagnose ist bei Älteren problematisch. Fehldiagnosen sind deutlich häufiger und es vergeht viel mehr Zeit bis zur Erstdiagnose.»

Pace wies auf mögliche Begleiterkrankungen wie kardiovaskuläre, pulmonale und renale Erkrankungen oder Diabetes hin, die meist zu einer Polypharmazie führen. Ebenso zu beachten seien geriatrische Syndrome wie Inkontinenz oder Demenz, Mangelernährung, Neoplasien sowie das im Alter ohnehin erhöhte Risiko für Infektionen, zum Beispiel mit Clostridien, Thrombosen und Thromboembolien.

Die Therapieziele unterscheiden sich bei älteren Patienten nicht. So definiert beispielsweise die aktuelle Leitlinie zur Colitis ulcerosa als allgemeines primäres Ziel «das rasche Erreichen einer klinischen Remission und die Bewahrung einer langfristigen steroidfreien klinischen und endoskopischen Remission». Bei allen Patienten sollte nach erfolgreicher Schubtherapie eine Therapie zum langfristigen Remissionserhalt folgen. In der Praxis würden ältere und geriatrische Patienten häufig mit 5-Aminosalicylaten (5-ASA, Mesalazin) oder Corticosteroiden, auch langfristig, behandelt. Immunsuppressiva oder Biologika erhalten sie deutlich seltener als junge Patienten.

Multimorbidität und Polypharmazie begünstigen Arzneimittelrisiken. So kann eine Langzeit-Corticoid-Gabe das Risiko für Infektionen und Osteoporose erhöhen und einen Diabetes mellitus entgleisen lassen. Thiopurine wie 6-Mercaptopurin oder Azathioprin erhöhen das Risiko für lymphoproliferative Erkrankungen. Bei gleichzeitiger Einnahme mit Allopurinol steigen die Plasmaspiegel der Thiopurine an und können Knochenmarkschäden auslösen. «Azathioprin ist bei Patienten über 65 Jahren problematisch», resümierte Pace. Unter TNF-α-Antikörpern sei das Risiko für Infektionen und Neoplasien erhöht.

Die Colitis-ulcerosa-Leitlinie warnt vor einem steigenden Risiko für Infektionen bei Kombination mehrerer immunsuppressiv wirkender Medikamente. Ältere Menschen, Patienten mit Komorbiditäten, schweren Infektionskrankheiten in der Vorgeschichte oder Mangelernährung seien dadurch besonders gefährdet.

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