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Präsidentenbericht

Was aus der Corona-Krise für die Apotheke zu retten ist

Ohne Frage, die Coronavirus-Krise verlangt den Apotheken einiges ab. Doch sie hat auch noch einmal verdeutlicht, wie unverzichtbar die Arzneimittelversorgung vor Ort ist, und könnte wichtige Anliegen der Apothekerschaft voranbringen. Darüber sprach AKWL-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening im Rahmen des Online-Formats »Kammerversammlung kompakt«.
Daniela Hüttemann
04.06.2020  15:48 Uhr

Eigentlich hätten sich gestern die rund hundert Delegierten der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) in Münster zur Kammerversammlung getroffen, doch im Jubiläumsjahr der Kammer, die stolze 75 Jahre zählt, ist vieles anders. Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening und Hauptgeschäftsführer Andreas Walter berichteten im neuen Format »AKWL-TV live« unter »Kammerversammlung kompakt« über die neuesten Entwicklungen aus Westfalen-Lippe und beantworteten zahlreiche Fragen, die die Zuschauer live stellen konnten. Moderiert wurde der Abend von Journalist Matthias Bongard.

Ein großes Thema war das Impfen in der Apotheke, dass sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ausdrücklich wünscht, um die Impfquoten bei der Grippe zu erhöhen, wie Overwiening betonte. Im Umlaufverfahren hatten die Delegierten mit großer Mehrheit zugestimmt, die Berufsordnung dahingehend zu ändern, dass Apotheker impfen dürfen (68 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme). Dem muss nun noch das Landesgesundheitsministerium zustimmen. Overwiening ist optimistisch, dass diesen Herbst Modellprojekte, wie es das aktuelle Gesetz vorsieht, in Westfalen-Lippe starten können. Auch eine Ted-Umfrage unter den Zuschauern am gestrigen Abend zeigte, dass 71 Prozent das Impfen in der Apotheke befürworten und nur 10 Prozent von ihnen dagegen sind. Der Rest war unentschlossen.

Entsprechende Fortbildungen will die Kammer auf Basis des Curriculums der Bundesapothekerkammer auf den Weg bringen. Die genauen Modalitäten der Modellprojekte seien jedoch vom Apothekerverband zu organisieren. Dabei soll es auch um die Vergütung gehen. Overwiening und Walter gehen davon aus, dass zum einen der Impfstoff selbst wie sonst auch von den Krankenkassen gezahlt wird, während der Impfvorgang als Dienstleistung separat abgerechnet werden kann. Eine Verordnung durch den Arzt wird nicht nötig sein. »Wir wollen nicht mit den Ärzten in Konkurrenz treten, sondern hoffen, die zu erreichen, die nicht extra in die Arztpraxis zum Impfen gehen«, erklärte die Kammerpräsidentin. 

»Dass Apotheker jetzt in Modellvorhaben impfen können, ist geregelt. Die Frage ist, ob sie es auch flächendeckend umsetzen möchten«, so Overwiening. Ansätze gebe es bereits. Je mehr Apotheker ihr Interesse an der Teilnahme in Modellprojekten bekunden, desto größer könnte die Modellregion ausfallen und desto schneller habe man aussagekräftige Daten, um das Impfen in der Apotheke in die Regelversorgung zu überführen. Angesichts der Coronavirus-Pandemie bekomme diese Neuausrichtung der Apotheken eine größere Bedeutung, so Walter, denn schon diesen Herbst werde mit einer erhöhten Nachfrage nach der Grippeimpfung gerechnet, da viele eine Doppelinfektion mit Influenza- und Coronaviren fürchten. 

»Grundsätzlich sind wir Apotheker auch bereit, gegen Covid-19 zu impfen«, sagte Overwiening auf Zuschauernachfrage. Dies hänge allerdings auch mit der Art des zu verabreichenden Impfstoffs und des Komplikationsrisikos ab. »Ist dies ähnlich wie bei der Influenza-Impfung, werden wir das gern übernehmen.« Von der Politik sei hier kein Gegenwind zu erwarten.

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