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Einsatz von Social Media

Was Apotheken Fake News entgegensetzen können

Eine gute Kommunikationskultur hilft jeder Apotheke – insbesondere in Krisenzeiten. Social-Media-Kanäle sind dabei ein mächtiges Werkzeug. Für den professionellen Umgang damit sollte eine Offizin aber klare Grundsätze definieren. Professor Betty Chaar von der Universität Sydney gab beim diesjährigen Kongress des Weltapothekerverbands FIP – Fédération Internationale Pharmaceutique einige Tipps.
Jennifer Evans
30.09.2022  10:30 Uhr
Was Apotheken Fake News entgegensetzen können

Parallel mit dem Coronavirus verbreitete sich über den gesamten Globus auch eine sogenannte Infodemic-Welle. Zu viele, falsche und irreführende Informationen also, die sowohl im digitalen als auch im physischen Umfeld der Menschen zu Verwirrung und risikofreudigem Verhalten hinsichtlich ihrer Gesundheit geführt haben. Eine weitere Folge davon: Es entstand Misstrauen gegenüber Heilberuflern und Gesundheitsbehörden.

Diese Entwicklung war auch eine Lehrstunde für die Apotheken. Davon ist Professor Betty Chaar von der Universität Sydney überzeugt. Sie ist selbst Apothekerin, Gesundheitsrechtlerin und hält eine außerordentliche Professur für Professionalität in der Pharmazie. Grundsätzlich riet sie in ihrem Vortrag beim diesjährigen FIP-Kongress in Sevilla allen Apotheken dazu, nur »ausgewählte Informationen verlässlicher Stimmen« an Patienten weiterzugeben. Dabei seien Konsequenz und Transparenz auschlaggebend, um vertrauenswürdig zu bleiben.

Betreibt eine Apotheke Social-Media-Kanäle, sei es umso wichtiger in Krisenzeiten, dort nötige Korrekturen erster Krisenbewertungen schnell, klar und öffentlich mitzuteilen. Existiere aber noch kein Beleg für eine Information, müsse dies im Netz auch genauso kommuniziert werden. Keine Option ist es Chaar zufolge, besorgte Fragen zu ignorieren, die eine Apotheke via Social Media erreichen. Besser hingegen sei im Zweifelsfall, offen zuzugeben: »Wir wissen es derzeit noch nicht sicher.«

So funktioniert gutes Infodemic-Management

Generell empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO laut Chaar vier Punkte für ein gutes Infodemic-Management. Erstens bei Sorgen und Fragen der Gemeinde genau hinzuhören. Zweitens das Verständnis für Risiken und Gesundheitsgefährdung zu fördern. Drittens die Widerstandsfähigkeit gegenüber Fehlinformationen zu stärken und viertens Gemeinschaften dazu zu motivieren und befähigen, positiv aktiv zu werden.

Den Apothekern legt die Gesundheitsrechtlerin nahe, darüber nachdenken, wie sie Informationen mit Blick auf eine patientenorientierte Versorgung präzise und auf professionelle Weise weitergeben können. »Kommunikation ist eine Zwei-Wege-Interaktion und beinhaltet Sorgfalt, gewisse Fertigkeiten und ein gutes Urteilsvermögen«, betonte sie. Insbesondere während einer Pandemie seien diese Fähigkeiten zusammen mit einem Bewusstsein für ethische Fragen essenziell.

Konkret bedeutet das nun: Auf ihren Social-Media-Kanälen sollten Apotheken nur Informationen posten, die sowohl Berufspflichten einhalten sowie die Anforderungen an Vertraulichkeit und Datenschutz erfüllen. Zu vermeiden sind außerdem Fotos von Patienten, Behandlungen oder Fallstudien, um eine Identifikation damit zu vermeiden. »Das kann verunsichern«, sagte sie. Ziel müsse es sein, Auskünfte unvoreingenommen und in einem faktenbasierten Kontext zu präsentieren sowie niemals unbegründete Behauptungen aufzustellen.

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