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Prävention 

Warum Impfen im Alter so wichtig ist

Die Coronapandemie hat der Impfwilligkeit hierzulande einen Bärendienst erwiesen. Nach einem kurzen Zwischenhoch sind die Quoten bei allen Impfungen niedriger denn je, selbst bei den klassischen »Herbst-Injektionen«. Dabei bieten Impfungen gerade im Alter besonderen Schutz vor Komplikationen. 
Elke Wolf
11.03.2025  07:00 Uhr

Gürtelrose im Griff

Nach den Empfehlungen der STIKO sollen sich Personen ab 60 Jahren zweimalig mit dem adjuvantierten Totimpfstoff Shingrix® im Abstand von zwei bis sechs Monaten impfen lassen. Liegt eine chronische Grunderkrankung vor, etwa Asthma, Diabetes mellitus oder auch eine Depression, gilt die STIKO-Empfehlung bereits ab 50 Jahren. In Studien schützte der Impfstoff in mehr als 90 Prozent der Fälle vor einer Gürtelrose. Der Impfschutz bleibt mindestens 11 Jahre stabil.

»In Deutschland gibt es jährlich rund 400.000 Fälle von Gürtelrose, jeder zweite Ungeimpfte jenseits der 50 erlebt eine Episode«, führt Enzel aus. Der Benefit der Impfung liege vor allem in der Verhinderung der Komplikationen, die eine Infektion nach sich zieht: etwa Sehstörungen durch einen Befall der Augen (Zoster ophthalmicus) oder eine Post-zoster-Neuralgie, bei der die Schmerzen über Monate bis Jahre bestehen bleiben können. »Über 90 Prozent der Herpes-zoster-Patienten haben Schmerzen, die die Aktivitäten des täglichen Lebens beeinträchtigen.« Das habe Auswirkungen auf Schlaf, Stimmung, Aktivitäten und letztlich die Freude am Leben.

Die Impfraten sind äußerst bescheiden. Daten des RKI zufolge lag die Impfrate von 2019 bis 2022 bei der ersten Impfung bei 11,5 Prozent, für die zweite Impfung nur bei 7,7 Prozent.

Unberechenbare Kokken

Die für Enzel am meisten unterschätzte Atemwegserkrankung für ältere Personen ist die Infektion mit Pneumokokken. »Wir wissen immer noch nicht, warum es einerseits so viele stille Pneumokokken-Träger gibt und warum die Bakterien andererseits bei einigen so bedrohliche Krankheitsbilder hervorrufen können.« Was klar ist: Treffen die Bakterienstämme auf einen bereits mit Influenza Typ A infizierten Organismus, verhalten sie sich deutlich aggressiver.

Die STIKO hat sich »endlich dazu durchgerungen, geradezu radikal geänderte Empfehlungen« abzugeben. So wird nun die Verwendung des 20-valenten Konjugatimpfstoffs (PCV20, Prevenar® 20) als Standardimpfung bei allen ab 60 Jahren nahegelegt. Als Indikationsimpfung soll sie zudem bei Menschen mit speziellen Vorerkrankungen oder mit Immunschwäche zum Einsatz kommen. Ob eine Wiederholungsimpfung notwendig wird, ist bislang unklar.

Um die Impfraten zu verbessern, hält es der Mediziner für sinnvoll, die Pneumokokken-Immunisierung verstärkt auch in der Reisemedizin zu etablieren. »Pneumokokken sind das häufigste auf Reisen erworbene Mitbringsel, das zu schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen führt – weit mehr als Cholera, Typhus und Co. zusammengenommen. Die Durchseuchungsraten mit polyresistenten Varianten sind auch im europäischen Ausland wie Griechenland, Italien, Rumänien, Polen oder Portugal deutlich höher als hierzulande.«

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