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Prävention 

Warum Impfen im Alter so wichtig ist

Die Coronapandemie hat der Impfwilligkeit hierzulande einen Bärendienst erwiesen. Nach einem kurzen Zwischenhoch sind die Quoten bei allen Impfungen niedriger denn je, selbst bei den klassischen »Herbst-Injektionen«. Dabei bieten Impfungen gerade im Alter besonderen Schutz vor Komplikationen. 
Elke Wolf
11.03.2025  07:00 Uhr

Vertane Krebsprävention

Dass die STIKO-Empfehlung bezüglich der Impfung gegen Humane Papillomaviren (HPV) auf die Altersgruppe 9 bis 17 Jahre begrenzt ist, kann der Mediziner nur bedingt nachvollziehen. »Dies auch weil der erste Gipfel von Neuinfektionen mit kanzerogenen HPV-Viren zwischen 20 und 27 Jahren und ein zweiter - wie bei anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen - zwischen 45 und 55 Jahren liegt.«

Schließlich könnten sich Frauen wie Männer lebenslang immer wieder neu mit HPV-Viren anstecken. Eine durchgemachte Infektion hinterlasse im Gegensatz zur Impfung oft keinen anhaltenden Schutz. »Und wenn, dann nur gegen den aktuell ‘durchgemachten‘ HPV-Serotypus«, wie Enzel erklärt. Die STIKO führt dazu aus: »Frauen und Männer, die älter als 17 Jahre sind und keine Impfung gegen HPV erhalten haben, können ebenfalls von einer Impfung gegen HPV profitieren, jedoch ist die Wirksamkeit der Impfung bei nicht HPV-naiven Personen reduziert.«

Enzel weist darauf hin, dass eine Hochrisikogruppe in jedem Lebensalter gezielt auf diese Impfung angesprochen werden sollte: nämlich Personen, bei denen eine erstgradig Verwandte an einer HPV-induzierten (Prä-)Kanzerose mit zervikalen intraepithelialen Neoplasien (CIN) erkrankt war. Selbst wenn Angehörige dieser Gruppe bereits mit einem zweivalenten Impfstoff geimpft wurden, sollte auch jenseits des 14. Lebensjahres dreimal mit dem neunvalenten Impfstoff Gardasil® 9 ein Schutz aufgebaut werden. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten als freiwillige Satzungsleistung.

Der Mediziner bezeichnet es als großes Versäumnis, dass Jungen die HPV-Impfung erst zehn Jahre nach den Mädchen, nämlich erst seit 2018, empfohlen wurde. Mittlerweile ist nicht nur der Zusammenhang einer HPV-Infektion mit Gebärmutterhalskrebs nachgewiesen, sondern auch mit Tumoren für den an die Mundhöhle angrenzenden Teil des Rachens (Oropharynx) und den Anogenitalbereich.

Aktuelle Daten zeugen davon, dass HPV durchaus ein Krebsvorsorgethema auch für Männer ist. Anlässlich des Weltkrebstages Anfang Februar teilte das Robert-Koch-Institut mit, dass etwa 1900 Männer pro Jahr ein Oropharynxkarzinom aufgrund einer HPV-Infektion und 1000 Männer Tumoren an Anus oder Penis entwickeln.

Die Umsetzung der Impfempfehlung läuft indes nur schleppend: Im Jahr 2023 waren gerade einmal 34 Prozent der 15-jährigen Jungen und 55 Prozent der 15-jährigen Mädchen vollständig geimpft. Anders sieht es in Ländern wie Australien, Norwegen oder Großbritannien aus, wo eine Impfquote von nahezu 90 Prozent erreicht wird. »Diese ist nötig, um das WHO-Ziel zu erreichen, HPV bis 2030 zu eradizieren«, gibt Enzel zu bedenken.

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