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Mehr als gut riechen

Warum der Geruchssinn so wichtig ist

Corona ist nur eine der möglichen Ursachen für Geruchsverlust, auch Krankheit oder Unfälle können das auslösen. Es beeinträchtigt das Leben stärker als viele denken: Was Riechen mit Gefühlen zu tun hat.
dpa
03.08.2022  15:00 Uhr

Wie ein Leben ohne Geruchssinn ist, haben in den vergangenen 2,5 Jahren Hunderttausende erlebt, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Den Geruch vorübergehend verlieren, gehört zu den häufigen Nebenwirkungen von Covid-19. Das kann nicht nur gefährlich sein, wenn man keinen Rauch, kein Gas oder auch kein verdorbenes Lebensmittel erkennt. Die Nase steuert auch die Gefühlswelt, bis hin zu Sexualverhalten und Freundschaften.

Ein Verlust des Geruchs kann viele Ursachen haben, etwa neurodegenerative Erkrankungen. «Es ist wie ein Frühwarnsystem, weil das oft schon passiert, bevor die typischen Symptome der Krankheit auftauchen, etwa die Verlangsamung bei Parkinson, oder die Gedächtnisstörungen bei Demenzen», sagt Berlit. Eine Studie zeigte 2017, dass rund 90 Prozent der Parkinson-Patienten im Frühstadium einen nachlassenden Geruchssinn erleben. Anhaltender Riechverlust kann auch die Folge einer Grippe-Infektionen oder von Kopfverletzungen etwa beim Fahrrad- oder Motorradfahren oder bei Reitunfällen sein. Auch mit dem Alter lässt der Geruchssinn nach.

«Wenn der Geruchssinn beeinträchtigt ist, geht einem Menschen sehr viel an emotionaler Wahrnehmung verloren», sagt Professor Dr. Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. «Bei einer Covid-19-Infektion ist bei etwa 40 Prozent der Betroffenen früh der Geruchssinn weg. Bei den meisten kommt er aber innerhalb von drei, vier Wochen wieder. Etwa 15 Prozent der Betroffenen haben länger mit einem anhaltendem Riechverlust zu tun.» Bei der Omikron-Variante ist der Geruchssinn seltener betroffen als bei einigen Vorgängern.

Der Verlust des Geruchssinns ist das eine. Einige Covid-19-Betroffene beklagten Parosmien oder Phantosmien, sagt Berlit. «Für sie riecht alles verändert, oft unangenehm, oder sie nehmen attackenweise Gerüche wahr, die gar nicht vorhanden sind. Für viele sind diese Begleitsymptome störender als der Riechverlust selbst.»

Geruchsverlust bringt unter anderem die Ernährung durcheinander: wer nicht riecht, schmeckt auch nicht richtig, vom Kochen und Abschmecken ganz zu schweigen. Manche Menschen verlieren den Appetit. «Der Geruchssinn wird oft unterschätzt», sagt Berlit. «Viele sagen: lieber den Geruchssinn verlieren als blind oder taub werden, aber der Geruchssinn spielt bei vielen Dingen eine zentrale Rolle. Er ist im Gehirn deutlich enger als andere Sinne mit dem limbischen System verschaltet, das für Emotionen zuständig ist.»

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