Pharmazeutische Zeitung online
Betrug mit Corona-Tests

Vorschlag für anderes Bezahlungsmodell

Mit Eintrittsregeln wie 3G und 2G-plus für Geschäfte und Restaurants sind die Bürgertests wieder gefragt. Doch manche Anbieter treiben Schindluder damit. Das ließe sich vermeiden, wenn es nur für positive Tests Geld gibt, meinen Forscher.
dpa
17.12.2021  10:30 Uhr

Bislang gibt es nur Stichproben

Für eine Beispielrechnung gehen die Wissenschaftler von monatlich 20 Millionen Tests und einem Budget von 460 Millionen Euro aus. Bei einer Positivrate der PCR-Tests von 20 Prozent könnte man pro positiv bestätigten Schnelltest 115 Euro zahlen. Eine Alternative wäre – 3,50 Euro je Test für das Material zu zahlen. Für die positiven, verifizierten Tests blieben dann jeweils 97,50 Euro.

Das Bundesgesundheitsministerium äußerte sich auf Anfrage nicht dazu, ob es mal Überlegungen gab, das Finanzierungsmodell zu ändern. Auf der Internetseite der Behörde heißt es, die Kassenärztlichen Vereinigungen prüften die Abrechnungen der Tests auf Plausibilität sowie stichprobenartig und anlassbezogen die ordnungsgemäßen Durchführung und Abrechnung der Testungen – sofern notwendig vor Ort. Zu Unrecht gezahlte Gelder würden zurückgefordert. Bei Verdacht auf strafbare Handlungen werde die Staatsanwaltschaft informiert.

Diese hat alleine in Freiburg inzwischen eine zweistellige Zahl an Ermittlungsverfahren wegen des Tatvorwurfs des Abrechnungsbetruges bei Corona-Testzentren laufen. Vereinzelt seien Verfahren mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt worden, teilte eine Sprecherin mit. Vor Gericht wurde bisher noch kein Fall zu Anklage gebracht. Anders sieht es etwa im nordrhein-westfälischen Bochum aus, wo seit Anfang des Monats Betreibern von mehr als 70 Teststellen in ganz Deutschland der Prozess gemacht wird. Sie sollen den Staat um rund 25 Millionen Euro betrogen haben, indem sie rund 1 Million Bürgertests abgerechnet hätten, die nie durchgeführt worden seien.

Nachteil: Weniger Teststellen

Die Forscher haben sich auch Gedanken dazu gemacht, welche Nachteile ihr Modell haben könnte. Die Zahl der Teststellen würde sinken, schreiben sie – vor allem jener, die nur wenige Tests durchführen. «Die Schnelltest-Trittbrettfahrer würden verschwinden», schlussfolgern sie. «Damit würden auch automatisch die Betrügereien mit Scheintests zurückgehen, da es sich für die Erstattung von 3,50 Euro Sachkosten nicht lohnt, eine Teststelle zu betreiben.»

Folge könnte auch ein Rückgang der Zahl der Schnelltests sein. Das sehen die Autoren aber nicht als großes Problem an, weil sie nicht davon ausgehen, dass sich ausgerechnet diejenigen nicht mehr testen ließen, die ein höheres Infektionsrisiko haben. «Und eine hohe Zahl von Tests hilft bei der Pandemie-Bekämpfung nicht, wenn diese Tests schlampig durchgeführt oder nur vorgetäuscht werden.»

Zudem müsste die Bezahlung der positiven Tests dem Vorschlag zufolge bei konstantem Budget angepasst werden, wenn sich die Inzidenz ändert: «Bei einer geringeren Zahl von positiven Tests muss man pro Positiv-Ergebnis entsprechend mehr zahlen und umgekehrt.»

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa