Vom Fleck weg |
Unter ärztlicher Kontrolle erfolgt der Einsatz von Hydrochinon, eine Substanz, die bereits seit 50 Jahren genutzt wird. Sie stellt in klinischen Studien den Goldstandard dar, an dem sich andere pigmentregulierende Substanzen messen.
Hydrochinon ist eine klassische bleichende Substanz: Aufgrund seiner ähnlichen Struktur wie ein Vorläufer des Melanins hemmt es die Melaninsynthese, indem es sich statt dieser Vorstufe an die Tyrosinase heftet. Dadurch ist das Enzym blockiert und kann kein Melanin mehr herstellen. Erste Erfolge zeigen sich nach fünf bis sieben Wochen der Anwendung.
Als Nebenwirkungen können Hautrötungen und Brennen auftreten, vor allem bei Wirkstoffkonzentrationen von mehr als 5 %. Auch eine Sensibilisierung ist bekannt. Hydrochinon ist der Rezeptpflicht unterstellt und die Anwendung ist auf rund drei Monate zu begrenzen, da es selten, vor allem bei dunklen Hauttypen, unschöne Verfärbungen der Haut gibt. Bei dieser Ochronose lagern sich Zwischenprodukte der Melaninsynthese, die aufgrund der fehlenden Tyrosinase-Aktivität nicht verbraucht werden können, in die Haut ein, wodurch persistierende bläulich-schwarze Flecken entstehen.
Hydrochinon ist das Mittel der Wahl für die Therapie des Melasmas – eine der häufigsten Formen von Pigmentstörungen, die vor allem Frauen im gebärfähigen Alter betrifft. Die verstärkte Melaninproduktion ist hormonell bedingt, und braune bis braun-graue Verfärbungen an Stirn, Wange oder rund um den Mund sind teils so dominant, dass es entstellend wirkt. Hyperpigmentierungen können also durchaus ein Fall für die Hautklinik sein und seien nicht nur unter kosmetischen Aspekten zu sehen, meint Bayerl.