Vom Fleck weg |
Statt Bleichen ist mithilfe von Retinoiden und Fruchtsäuren Schichtarbeit angesagt. Die schälenden Substanzen wirken über die Eliminierung des Pigments in den Keratinozyten. Retinoide regulieren zudem das pigmentbildende Enzym Tyrosinase herunter. »Vitamin-A-Säure-(Tretinoin)-Präparate sind die am besten untersuchten und effektivsten Topika im Anti-Aging-Bereich. Es liegen histologisch kontrollierte Studien bei Männern und Frauen vor, die nachweisen, dass auch die in der Kosmetik verwendeten Vitamin-A-Säure-Derivate wie Retinol, Retinalaldehyd und Retinylester die Kollagenbildung anregen, die Faltentiefe herabsetzen, die Verbindung zwischen Epidermis und Dermis verbessern und aufhellend wirken«, erläutert die Expertin.
Retinoide binden an spezifische Zellkernrezeptoren und geben dort Informationen weiter, die für die Differenzierungsregulation verantwortlich sind. »Die toten Schüppchen, die wir loswerden wollen, werden quasi abgeschält. Dadurch wirkt die Haut glatter und erscheint in einem gewissen Glanz wie frisch gepeelt, neudeutsch auch als Glow bezeichnet. Doch dadurch, dass ein paar Zellschichten verloren gehen und Hornschuppen abgestoßen werden, steigt die Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlung. Das Meiden praller Sonne beziehungsweise ausreichender Lichtschutzfaktorsind deshalb das A und O«, erklärt Bayerl die Empfehlungen für die Zeit der Retinoid-Anwendung.
Ein ebenmäßigeres Hautbild bringen auch Fruchtsäuren wie Glykol-, Milch-, Zitronen- oder auch Salicylsäure. Deren pigmentaufhellender Effekt ist abhängig von der eingesetzten Konzentration. »Fruchtsäuren für die Eigenanwendung zwischen 4 bis 8 % schälen gut, ohne dass sie zu aggressiv wären. 2- bis 4%ige Fruchtsäuren wirken dagegen eher befeuchtend. Effektiv wirken die hoch konzentrierten Fruchtsäuren von bis zu 50 %, die in der Kabinenbehandlung eingesetzt werden. Allerdings werden dabei auch intensive Entzündungsreize gesetzt. Auch dabei geht es nicht ohne Lichtschutz.«