Virus-Variante Delta nimmt in Deutschland weiter zu |
Die Delta-Variante sei wegen ihrer schnelleren Übertragbarkeit ernst zu nehmen, sagt auch der Berliner Physiker Professor Dr. Dirk Brockmann vom Institut für Biologie der Humboldt-Universität. Man müsse bedenken, dass Werte im bundesweit niedrigen Prozentbereich zumeist noch auf lokale Ausbrüche zurückgingen, sagte er am Mittwoch im rbb-Inforadio. Auch die Alpha-Variante habe so klein angefangen, sich dann aber durchgesetzt. Das werde seiner Einschätzung nach mit der Delta-Mutante auch so kommen.
Momentan sinken die Fallzahlen in Deutschland. »Aber man muss auf dem Radar haben, dass sich diese Variante auch durchsetzen kann.« Die Regierung in Großbritannien hat geplante Lockerungen für England und Teile Schottlands zum Beispiel gerade um mehrere Wochen aufgeschoben. Immunologe Watzl ist allerdings zuversichtlich, dass die Delta-Variante über den Sommer in Deutschland wohl zu keiner neuen Welle führen wird. Das hinge aber auch vom Verhalten von Urlaubern und Rückkehrern aus dem Ausland ab, betonte er. Es gelte darüber hinaus, über den Sommer möglichst viele Menschen vollständig zu impfen. In Schottland habe sich die Delta-Variante besonders unter den Jüngeren verbreitet. »Daher wird die Diskussion zur Impfung von Kindern und Jugendlichen noch wichtig werden.«
Bei guter Impfquote bis zum Herbst von über 80 Prozent ist Watzl zuversichtlich, dass Deutschland trotz dann wahrscheinlich dominierender Delta-Variante gut durch den Winter kommt.
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