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Hoffnungsträger oder Hype?

Virologe Drosten nimmt Stellung zu Chloroquin

Der Wirkstoff Chloroquin soll unter anderem gemäß einer kleinen Studie aus Frankreich Effekte im Kampf gegen das neue Coronavirus zeigen. Im gestrigen Podcast bei »NDR Info« warnte Professor Dr. Christian Drosten aus Berlin vor überzogenen Hoffnungen.
AutorKontaktChristiane Berg
Datum 20.03.2020  13:12 Uhr

Die Medizin, so Drosten, wisse schon lange, dass Chloroquin in Zellkulturen nicht nur gegen das alte SARS-Coronavirus, sondern auch gegen viele andere Viren wirkt, die in ihren Wirkmechanismen denen der Coronaviren gleichen. Sie wisse allerdings nichts über die Effekte beim Menschen, betonte der Virologe. Dazu seien bislang keine großen Studien durchgeführt worden. Derartige Untersuchungen seien aber unabdingbar.

Chloroquin ist eine verfügbare Substanz. Insofern ist es laut dem Virologen nachvollziehbar, dass Forscher, etwa jene der Studie in Marseille, Untersuchungen mit dem Wirkstoff durchführen. Doch müsse man sich bei klinischen Studie immer fragen: Was wurde oder wird da eigentlich gemessen? In diesem Zusammenhang sei von besonderer Bedeutung, dass die auf der Messung der Viruslast im Nasen-Rachen-Raum basierende Marseiller Studie mit nur 20 Probanden keine randomisierte Doppelblindstudie sei. Ob jung oder alt, ob mit oder ohne Symptome, ob leicht, schwer oder gar nicht erkrankt beziehungsweise zwischenzeitlich geheilt: »Die Studie wurde gemacht, so wie die Patienten reinkamen«, so Drosten. Die Patientengruppen seien nach Zufallskriterien »zusammengewürfelt« worden. Somit seien die Grundlagen jeder professionellen statistischen Erhebung nicht gegeben.

Da die Viruslast im Nasen-Rachen-Raum und nicht in der Lunge gemessen wurde, bestehe die Gefahr weiterer Fehlinterpretationen. »Das, was der Patient im Hals hat, hat nichts damit zu tun, wie es klinisch weitergeht mit der Erkrankung«, sagte der Mediziner. »Ich möchte nicht sagen, Chloroquin wirkt nicht. Was ich sagen möchte, ist: So wie diese Studie gemacht wurde, sind wir kein Stück schlauer.« Die Probanden mit unterschiedlich schwerer Symptomatik erhielten täglich 600 mg Hydroxychloroquin und je nach Symptomatik zusätzlich noch das Antibiotikum Azithromycin.

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