Vierter Antikörper zur Prophylaxe auf der Zielgeraden |
Daniela Hüttemann |
15.11.2021 11:42 Uhr |
Perspektivisch könnte Eptinezumab auch zur Beendung einer akuten Migräne-Attacke zum Einsatz kommen. Darauf deuten die Ergebnisse einer Studie mit 480 Patienten hin, die im Juni 2021 im Fachjournal »JAMA« veröffentlicht wurden. Die Teilnehmer kamen alle für eine Prophylaxe infrage, litten also mindestens vier Tage im Monat unter Migräne. Bei ihnen erfolgte die Infusion mit 100 mg Eptinezumab innerhalb von einer bis sechs Stunden nach Beginn einer moderaten bis schweren Attacke. Tatsächlich klangen die Attacken im Schnitt deutlich schneller ab: nach vier Stunden gegenüber neun Stunden unter Placebo-Infusion. Auch andere Symptome wie Übelkeit verschwanden schneller (zwei versus drei Stunden).
Zwei Stunden nach der Infusion waren 23,5 Prozent unter Eptinezumab bereits kopfschmerzfrei gegenüber 12,0 Prozent unter Placebo. Andere störende Symptome waren bei 55,5 Prozent nach zwei Stunden verschwunden, während dies nur bei 35,8 Prozent der Placebogruppe der Fall war. Die Eptinezumab-Behandelten brauchten auch signifikant weniger Akutmedikamente zur Bekämpfung der Migräne-Attacke innerhalb von 24 Stunden (31,5 versus 59,9 Prozent). Die Zulassungsempfehlung beinhaltet jedoch nicht die Akuttherapie der Migräne.