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Verbändeanhörung 
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Vielfältige Kritik an Apothekenreform 

Heute haben mehrere Verbände in einer Anhörung die Möglichkeit, sich gegenüber dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) zur geplanten Apothekenreform zu äußern. Im Vorfeld wurde erneut deutliche Kritik am Vorhaben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geübt. 
AutorKontaktLukas Brockfeld
Datum 25.06.2024  17:55 Uhr
Arzneimittel sind mehr als ein Konsumgut 

Arzneimittel sind mehr als ein Konsumgut 

Auch bei den Industrieverbänden stößt die geplante Reform auf Ablehnung. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) warnt in einer Pressemitteilung vor einer deutlichen Verschlechterung der Arzneimittelversorgung.

»Arzneimittel sind viel mehr als ein Konsumgut, das durch Handel und Logistik zum Patienten transportiert wird. Es sind sensible Produkte, die in aller Regel Beratung in den Apotheken vor Ort erfordern«, erklärt BPI-Hauptgeschäftsführer Kai Joachimsen. Eine »Apotheke light« sei demnach gegenüber den Patientinnen und Patienten nicht zu verantworten. 

Mit dem Referentenentwurf wende sich Gesundheitsminister Lauterbach vom bewährten flächendeckenden inhabergeführten Apothekennetz ab. »Durch die Zulassung von Betriebsstätten ohne anwesende Apotheker wird der Begriff Apotheke seines wesentlichen Kerns beraubt, die Apothekenpflicht de facto abgeschafft und der Weg für Fremdbesitz geebnet. Dies wird negative Folgen für die Gesundheitsversorgung und das Angebot ortsnaher Arbeitsplätze haben«, warnte Joachimsen. 

Die Pläne der Bundesregierung seien ungeeignet, um die Existenz der Apotheken in Zukunft zusichern. »Hinsichtlich der Apothekenvergütung ist lediglich eine Umverteilung geplant, Einsparungen sollen durch abgesenkte Qualitätsanforderungen generiert werden. Dies behebt weder die Unterfinanzierung der Apotheken, noch würdigt es Arzneimittel als besondere Güter«, kritisiert der BPI-Hauptgeschäftsführer.

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