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Pandemie-Impfstoffherstellung

Viele Wege, ein Ziel

In der Coronavirus-Pandemie hoffen nicht nur Experten, dass ein Impfstoff schnell und in ausreichender Menge verfügbar wird. Innovative Ansätze gibt es einige, allerdings mangelt es oft noch an ausreichender Erfahrung. Sicherheitsbedenken dürfen dabei nicht vernachlässigt werden.
Nicole Schuster
24.03.2020  13:08 Uhr

Vektorimpfstoffe: Die Einschleuser

Insgesamt mindestens 48 Impfstoffprojekte sind laut einer Mitteilung des Verbands der forschenden Pharmaunternehmen bereits angelaufen. Es ist dabei sinnvoll, sich nicht nur auf eine Strategie zu konzentrieren. So setzt ein weiterer Ansatz auf Vektorviren. Die Forscher bedienen sich dabei bekannter, harmloser Viren, etwa des Modifizierten Vaccinia-Virus Ankara (MVA) oder des Adenovirus Serotyp 26. Diese Viren sollen Erbmaterial des neuartigen Coronavirus in menschliche Zellen einschleusen, die daraufhin SARS-CoV-2-Antigene produzieren und dem Abwehrsystem präsentieren.

Diesen Ansatz verfolgen auch Wissenschaftler im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) beim SARS-CoV-2-Impfstoff. Sie haben bereits einen Impfstoffkandidaten gegen das MERS-Coronavirus entwickelt und wollen mit ihrem MVA-Vektor Erbmaterial für das S-Protein von SARS-Cov-2 in menschliche Zellen einschleusen.

Um den möglichen Covid-19-Impfstoff später in großen Mengen herstellen zu können, soll die Firma IDT Biologika eine geeignete Zelllinie entwickeln. Auch andere Forschungsteams setzen für die Vermehrung ihrer Virenvektoren auf die Zellkultur-Technologie.

Nukleinsäuren als Impfstoffe

Am meisten gehört hat man während der SARS-CoV-2-Pandemie bislang von dem Ansatz, Nukleinsäuren als Impfstoffe zu verwenden. Die deutsche Biotech-Firma CureVac aus Tübingen plant, mRNA (messenger RNA) in Impfstoffen einzusetzen. Die genetische Information soll menschliche Zellen dazu bringen, die immunstimulierenden Virenantigene herzustellen.

Einen zugelassenen mRNA-basierten Impfstoff gibt es noch nicht. CureVac kann aber auf die Ergebnisse einer Phase-I-Studie mit dem mRNA-basierten Tollwutimpfstoff CV7202 verweisen (»The Lancet« 2017, DOI: 10.1016/S0140-6736(17)31665-3). Die Prüfung deutet an, dass Menschen nach zwei Impfungen mit der niedrigsten Dosis von jeweils nur 1 µg mRNA-Impfstoff vollständig geschützt sein könnten. Das Sicherheitsprofil war akzeptabel, Reaktionen an der Injektionsstelle und auch systemische Reaktionen waren häufig, aber erwartet. Eine Phase-I-Studie mit dem Pandemie-Impfstoffkandidaten soll im Frühsommer starten.

Auch das Mainzer Unternehmen BioNTech arbeitet zusammen mit Pfizer an einem mRNA-basierten Impfstoff gegen SARS-CoV-2. Eine klinische Studie mit dem Kandidaten BNT162 soll Ende April starten.

Einen Schritt weiter sind Wissenschaftler im US-amerikanischen Seattle, die in einer ersten klinischen Phase-I-Studie einen potenziellen Covid-19-Impfstoff testen. Der Impfstoffkandidat ist im Rahmen einer Partnerschaft zwischen dem US-amerikanischen National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) und Moderna, einem Biotechnologieunternehmen mit Sitz in Cambridge, Massachusetts, entstanden. Vier von 45 geplanten Probanden bekamen bereits eine Dosis der Vakzine mRNA-1273. Die zweite Dosis soll im Abstand von 28 Tagen folgen. Innerhalb von drei Monaten wollen die Forscher erste Daten präsentieren können. Ergebnisse aus den normalerweise vorgeschriebenen Tierversuchen liegen für mRNA-1273 allerdings noch nicht vor.

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