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Pharmaforschung
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Viele neue Medikamente in Aussicht

Der Verband der forschenden Pharmaunternehmen (vfa) hat bei seinen Mitgliedern abgefragt, woran sie forschen. Es gibt mehr als 400 Arzneimittelprojekte, die bis Ende 2023 zur Zulassung führen sollen. Auch wenn es sicher nicht bei allen Projekten im finalen Schritt zur Marktreife kommen wird, darf man doch auf etliche innovative Medikamente hoffen.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 07.02.2020  08:00 Uhr

Wenig überraschend liegt der Schwerpunkt der Forschung im Bereich Onkologie. Fast die Hälfte der Projekte befasst sich mit Krebsmedikamenten. Besonders viele Wirkstoffe sind beispielsweise gegen Lungen-, Brust- und Prostatakrebs in der Pipeline.

73 Arzneimittelprojekte widmen sich den entzündlichen Erkrankungen. Allein neun potenzielle Wirkstoffe sind zur Behandlung der atopischen Dermatitis in der Entwicklung. Im Jahr 2017 kam mit Dupilumab (Dupixent®) der erste Antikörper für die Neurodermitis-Behandlung in den Handel. Die Firma Sanofi darf sich auf Konkurrenz also gefasst machen, möglicherweise durch den neuen Anti-TSLP-Antikörper Tezepelumab oder bereits bekannte Wirkstoffe wie die Januskinase-Inhibitoren Upadacitinib (Rinvoq®) und Baricitinib (Olumiant®) oder den Interleukin-23-Antikörper Risankizumab (Skyrizi®).

Auch in Sachen Infektionskrankheiten und neurologische Erkrankungen wird bei den Pharmaunternehmen viel geforscht. Zu letztgenannten gehört auch die Alzheimer-Demenz. Kein medizinisches Gebiet hat in den vergangenen Jahren mehr Rückschläge einstecken müssen als die Forschung zu dieser Indikation. Trotzdem lassen sich 13 – und damit mehr als ein Viertel – der Mitgliedsunternehmen des vfa nicht entmutigen, wirksame Alzheimer-Therapien zu entwickeln. Acht Präparate werden derzeit in großen klinischen Studien getestet. Was sich mit ihnen erreichen lässt, wird aber erst nach Studienabschluss erkennbar sein. In sechs der acht Projekte werden monoklonale Antikörper getestet. Von diesen setzen zwei (Zagotenemab und ABBV-8E12) an den Tau-Fibrillen an, die in betroffenen Nervenzellen entstehen und ein bisher wenig adressierter Angriffspunkt sind.

Hinsichtlich der Forschung auf dem Gebiet der Infektionserkrankungen ist es erfreulich, dass sich auch einige neue Antibiotika gegen Problemkeime in der Erprobung befinden. Auch an neuen Impfungen, etwa gegen Darminfektionen durch Noroviren oder gegen Dengue-Fieber, wird gearbeitet.

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