Pharmazeutische Zeitung online
Ausländische Ärzte 

Viel Bürokratie und langwierige Verfahren 

In vielen Gemeinden und Kliniken fehlen Ärzte. Da trifft es sich gut, dass es Bewerber aus dem Ausland gibt. Doch für sie gibt es in Deutschland enorme Hürden zu überwinden.
dpa
21.05.2024  12:00 Uhr

Immer mehr ausländische Ärzte - Tendenz steigend

Dabei ist die Zahl ausländischen Ärztinnen und Ärzte vergangenes Jahr auf eine neue Höchstmarke gestiegen – auf knapp 64.000. Nach einer verlangsamten Zuwanderung während der Corona-Pandemie steigt ihr Zuzug wieder, wie die Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, Ellen Lundershausen, sagte. »Die Einwanderung von ausländischen Ärztinnen und Ärzten wird sich voraussichtlich auch in den kommenden Jahren fortsetzen.« Syrien lag bei den Herkunftsländern im Jahr 2023 vorn (6120 Ärztinnen und Ärzte), gefolgt von Rumänien (4668), Österreich (2993), Griechenland (2943), Russland (2941) und der Türkei (2628).

»Seit rund eineinhalb Jahren erleben wir einen großen Anstieg aus der Türkei«, berichtet die Leiterin der Gutachtenstelle für Gesundheitsberufe, Carola Dörfler. Die verbreitete Unzufriedenheit mit der politischen und wirtschaftlichen Lage in dem Land könne der Grund sein. Seit rund einem Jahr steigen auch die Bewerberzahlen ukrainischer Kriegsflüchtlinge.

In Dörflers Einrichtung überprüfen unter anderem Ärzte und Therapeuten sowie Dokumentare und Dokumentarinnen im Auftrag der Bundesländer die eingereichten Abschlüsse und Dokumente auf ihre Gleichwertigkeit in Deutschland. In vielen Regionen wird auch einiges für den Zuzug ausländischer Ärzte getan. So gewann das Klinikum in Neubrandenburg mit einem Programm der Agentur für Arbeit elf Jung Medizinerinnen und Mediziner aus Mexiko zur weiteren Qualifikation. Baden-Württemberg will die Verfahren per gebündelter Behörden-Anlaufstelle erleichtern, Bayern auch mit künstlicher Intelligenz.

Die Hürden für Bewerber – oft ein Teufelskreis

Doch statt Freude herrscht vielerorts Frust. »Der Anstieg der Bewerberzahlen aus der Türkei und der Ukraine hat zu einem Stau geführt«, räumt Gutachtenstellen-Leiterin Dörfler ein. »Die Personalausstattung der Behörden hinkt der Entwicklung hinterher.« Die Dauer der Gleichwertigkeitsprüfung in ihrem Haus: ein halbes Jahr, acht Monate oder vereinzelt bis zu einem Jahr. Ärztekammer-Vizepräsidentin Lundershausen sagte: »Zweifelsohne besteht aufgrund des komplexen Anerkennungsverfahrens die Gefahr langer Wartezeiten oder Hängepartien.« Häufig erschienen die Abläufe der verschiedenen Behörden widersprüchlich.

Von den praktischen Problemen kann Elitsa Seidel ein Lied singen. Mit ihrer Mainzer Agentur »inmed personal« hilft sie Bewerberinnen und Bewerbern bei der Anerkennung. Seidel beklagt die unterschiedlichen Anforderungen in den Bundesländern – von der Form der Beglaubigung der Unterlagen bis hin zur Wartezeit auf die ebenfalls nötige Fachsprachprüfung. »Das dauert zwei Monate bis zu einem halben Jahr.«

Manche Bewerberinnen und Bewerber gerieten in einen Teufelskreis. »Die Kliniken brauchen Planungssicherheit und akzeptieren daher nur voll anerkannte Bewerber«, so Seidel. Viele Approbationsbehörden verlangten aber einen Einstellungsnachweis, bevor sie den Antrag überhaupt bearbeiten - vor allem, wenn die Ärzte noch keinen deutschen Wohnsitz haben.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa