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Forschung

Verzicht auf Tierversuche – wie ist der Stand der Dinge?

Mehr als eine Million Mäuse, Fische und Kaninchen werden immer noch jedes Jahr in Versuchen eingesetzt. Ist das noch zeitgemäß? Fragen und Antworten zum heutigen Internationaler Tag des Versuchstiers.
dpa
PZ
24.04.2025  08:00 Uhr

Warum werden für Versuche vor allem Mäuse verwendet?

Das hat vor allem praktische Gründe. Ihre Haltung ist nicht so aufwendig wie die von Großtieren - sie sind günstig und gut zu handhaben. Außerdem pflanzen sie sich sehr schnell fort. Hinzu kommt die Gewohnheit: Weil schon so lange an Mäusen geforscht wird, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler viele Daten und viele molekulare Werkzeuge für diese Forschung. Und nicht zuletzt: Man fand früh heraus, wie man Mäuse genetisch manipulieren kann.

Auch Affen werden verwendet, aber deutlich seltener. Vor allem handelte es sich zuletzt um Javaneraffen (1479), Marmosetten und Tamarine (159) sowie Rhesusaffen (87). Mit Abstand häufigster Versuchszweck ist bei Affen, neue Arzneimittelkandidaten zu testen, ehe sie erstmals Menschen gegeben werden. Dabei geht es vor allem um mögliche Nebenwirkungen bei wiederholter Gabe sowie um mögliche Schäden während der Entwicklung eines Kindes im Mutterleib.

Menschenaffen, also Schimpansen, Bonobos, Gorillas und Orang-Utans, werden in der Europäischen Union nicht für Tierversuche gezüchtet oder gehalten. Laut Stilling dürften Versuche an Menschenaffen weltweit eingestellt worden sein.

Wann könnte es mit den Tierversuchen insgesamt vorbei sein?

Die EU hat im Jahr 2010 das Ziel ausgegeben, Tierversuche schrittweise und letztlich vollständig zu ersetzen. Einen Ausstiegsplan gibt es aber nicht. Viele Forschende und Forschungseinrichtungen argumentieren, Tierversuche sollten erst dann durch tierversuchsfreie Methoden abgelöst werden, wenn es wissenschaftlich möglich ist.

Die Europäische Bürgerinitiative (EBI), die mehr als 1,2 Millionen Unterschriften sammelte, forderte unter anderem einen Masterplan zum Ausstieg aus Tierversuchen mit konkreten Zielvorgaben. Die EU-Kommission antwortete, sie habe in den vergangenen 20 Jahren mehr als eine Milliarde Euro in die Entwicklung, Validierung und Einführung von Alternativen zu Tierversuchen investiert.

Was wäre, wenn Deutschland eigenständig ein Verbot beschließen würde? Die zuständige Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erklärte 2022 in einem Thesenpapier: »Ein grundsätzliches Verbot von Tierversuchen bewirkt nicht gleichzeitig das Ende der Notwendigkeit von Tierversuchen.« Dann seien Forschende in Deutschland von der biomedizinischen Forschung in anderen Ländern abhängig. Dort habe man keinen Einfluss darauf, wie es den Versuchstieren geht.

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