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Forschung

Verzicht auf Tierversuche – wie ist der Stand der Dinge?

Mehr als eine Million Mäuse, Fische und Kaninchen werden immer noch jedes Jahr in Versuchen eingesetzt. Ist das noch zeitgemäß? Fragen und Antworten zum heutigen Internationaler Tag des Versuchstiers.
AutorKontaktdpa
AutorKontaktPZ
Datum 24.04.2025  08:00 Uhr

Wenn die Tiere getestet wurden, was passiert dann mit ihnen?

Die meisten Tiere werden nach den Versuchen getötet, um Organe zu entnehmen und zu untersuchen. Normalerweise werden die Körper dann verbrannt. Mäuse können nur dann als Futter etwa für Raubvögel an Zoos und Tierparks abgegeben werden, wenn sie nicht gentechnisch verändert wurden – doch genau das trifft auf einen Großteil zu. Die EU-Gentechnik-Verordnungen erlauben dann eine Verfütterung nicht.

»Tiere wie Katzen, Hunde, Affen werden häufiger mehrfach für verschiedene Tierversuche eingesetzt. Ein Affe kann mehrere Jahrzehnte genutzt werden«, erklärt Tierärztin Neumann. »Nur in wenigen Ausnahmefällen werden Tiere aus dem Labor vermittelt.«

Neumann weist auch auf sogenannte Überschusstiere hin, die zum Beispiel nicht die nötige Genveränderung aufwiesen. Diese werden gezüchtet, können aber nicht verwendet werden. 2023 waren das 1,38 Millionen Tiere. Diese werden laut Neumann direkt getötet.

Wie gut sind Tierversuche auf den Menschen übertragbar?

Viele Funktionen seien in Mäusen sehr ähnlich, sagt Stilling. »Eine Maus ist auch ein Säugetier und hat größtenteils die gleichen Organe wie ein Mensch.« Unter dem Mikroskop könne man eine Maus-Nervenzelle nicht von einer menschlichen Nervenzelle unterscheiden.

»Trotzdem sind Menschen keine 70 Kilogramm schweren Mäuse«, sagt er. Sie unterschieden sich nicht nur in der Größe, sondern etwa auch im Stoffwechsel. »Das ist den Forschenden durchaus bewusst.« Das Mäuse-Modell sei nur ein Abbild und deswegen nie zu 100 Prozent korrekt. »Das gilt für alle Modelle nicht nur für Tierversuche. Deswegen kombiniert man verschiedene Methoden.«

Was sind die Alternativen, und wo stehen wir da?

Tierversuchsfreie Methoden gewinnen an Bedeutung, darunter Organchips, Zellkulturen und computergestützte Modelle. »Zum Beispiel verwenden wir eine Alternativmethode aus künstlichen menschlichen Herzmuskelzellen«, sagt Charité-Forscher Hippenstiel. »Damit kann man untersuchen, wie sich Medikamente auf Herzmuskelzellen auswirken. Aber die Methode ist völlig ungeeignet, um zu zeigen, wie sich eine mitwachsende Herzklappe verhält.« Dazu sei ein Großtier nötig, das leben und wachsen müsse.

Außerdem werden vermehrt Mini-Organe gezüchtet, an der Charité etwa Mini-Lungen. »Die sind noch nicht perfekt, sie haben keinen Blutkreislauf, atmen nicht, bewegen sich nicht, dort können keine Zellen aus anderen Organen einwandern«, sagt er. Als Modell seien die Mini-Organe für bestimmte Forschung gut und für andere eben nicht.

Neumann von »Ärzte gegen Tierversuche« hingegen meint: »Das Potenzial dieser modernen Methoden ist enorm. Und der entscheidende Vorteil zum Tierversuch ist, dass sie auf menschlichen Daten und Zellen basieren. Also für den Menschen relevante Ergebnisse liefern.«

Einig sind sich die verschiedenen Ärzte und Wissenschaftler darin, dass 3D-Humanmodelle und Stammzelltechnologien zunehmend wichtiger werden. In solche technischen Innovationen sollte viel mehr investiert werden, meinen sowohl Hippenstiel als auch Neumann. Derzeit werde zu wenig Geld bereitgestellt, um die Forschung rasch voranzutreiben.

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