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Akuter Notfall

Vergiftungen im Haushalt

Vergiftungen, Verätzungen, Verletzungen: Die meisten Unfälle passieren im Haushalt und im Garten. Daher müssen auch Apotheken auf entsprechende Fragestellungen vorbereitet sein, so zum Beispiel, wenn eine besorgte Mutter schildert, dass ihr Kind versehentlich ein Reinigungsmittel beziehungsweise unbekannte Beeren und Früchte gekostet hat.
Anne Stürzebecher
22.11.2020  08:00 Uhr

Zimmer- und Gartenpflanzen

Im Haushalt und häuslichen Umfeld werden bei den Giftnotzentren meist Zimmerpflanzen angefragt, insofern soll auch in diesem Artikel primär auf diese eingegangen werden. Einzelne Freilandpflanzen, die besonders oft zur Anfrage kommen, werden aber ebenfalls berücksichtigt. Die am häufigsten vorkommenden Zimmerpflanzen gehören zu den Familien der Feigen (Ficus benjamina, Gummibaum), Aronstabgewächse (Ladypalme, Dieffenbachie, Monstera), Dickblattgewächse (Affenbrotbaum) und Orchideen (Phalaenopsis).

Es gibt keine hochgiftigen Zimmerpflanzen. Bei den meisten ist nach Verschlucken geringer Mengen maximal mit Magen-Darm-Beschwerden zu rechnen. Diese sind durch die Eltern meist gut behandelbar. Allerdings können reizend wirkende Pflanzen in seltenen Fällen eine Schwellung im Mund-Rachen-Raum bewirken und hauptsächlich bei Säuglingen und jungen Kleinkindern zu Atemnot führen. In diesen Fällen ist umgehend der Notruf 112 zu wählen.

Auch Wolfsmilchgewächse finden sich in vielen Haushalten und Gärten. Die Pflanzen dieser Familie besitzen einen stark reizenden Milchsaft, der beim Abschneiden oder Abreißen von Pflanzenteilen, aber auch beim Kauen auf den Blättern austritt. Dieser kann teils verbrennungsähnliche Reizungen der Haut und Schleimhaut mit Schmerzen und Blasenbildung verursachen, wobei die Symptome noch am Folgetag auftreten können. Bei Augenkontakt mit dem Milchsaft besteht außerdem die Gefahr einer Hornhautschädigung. In diesen Fällen wird immer eine Vorstellung beim Augenarzt empfohlen.

Andere im Freiland zu findende Pflanzen, die zu starker Hautreizung mit verbrennungsähnlichen Symptomen führen können, gehören der Familie der Doldenblütler an. Der bekannteste Vertreter ist der Bärenklau (Wiesen- und Riesenbärenklau), aber auch andere Doldengewächse können vergleichbare Symptome auslösen. Hier ist die Ursache jedoch keine direkte Reizwirkung des Pflanzensaftes, sondern eine phototoxische Reaktion, die nach Kontakt der Haut mit den Inhaltsstoffen der Pflanze und UV-Einstrahlung (Sonnenlicht) auftritt. Im Fall einer deutlichen Symptomatik sollte auch hier eine Vorstellung beim Arzt erfolgen.

Die häufigsten Anfragen zu Freilandpflanzen beziehen sich allerdings auf Beeren und Früchte. Hier gibt es sehr viele verschiedene Arten und Familien, die im Sommer und Herbst meist bunte Beeren ausbilden, welche gerade bei Kleinkindern sehr beliebt sind. Generell kann man aber sagen, dass – mit Ausnahme von einzelnen Pflanzen, wie zum Beispiel Seidelbast und Tollkirsche – bei Verschlucken von weniger als fünf Stück der meisten Früchte keine schweren Vergiftungen zu erwarten sind (4).

Auch die Schoten von Schmetterlingsblütlern verleiten Kinder immer wieder zum Naschen der »Erbsen«. Während die meisten Arten dieser Familie eher unproblematisch sind, kann es nach Verzehr der Samen und Schoten vom Goldregen durchaus zu deutlichen Vergiftungssymptomen kommen.

Um Pflanzen sicher zu identifizieren und anhand dessen die Gefährdung nach Verschlucken beurteilen zu können, ist in jedem Fall der Kontakt zum Giftnotruf empfohlen.

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