Vereinfachte Rezepturen für Morphin-Lösungen |
Morphin ist eine der ältesten und immer noch wichtigsten Wirkstoffe, die wir in unserem Arzneischatz haben. / Foto: Adobe Stock/treenabeena
Dem Vernehmen nach wird Morphin sowohl in manchen Krankenhäusern als auch in der ambulanten Palliativversorgung knapp. Nur wenige orale Liquida sind überhaupt als Fertigarzneimittel auf dem Markt. »Derzeit kann es zu Lieferengpässen der Fertigarzneimittel kommen, sodass unter Umständen die Versorgung mithilfe von Rezepturarzneimitteln sichergestellt werden muss«, teilt heute DAC/NRF mit. Morphinhydrochlorid-Rezeptursubstanz soll noch lieferbar sein, allerdings kann der aktuelle Lieferstatus zuverlässig nur direkt bei den Lieferanten abgefragt werden.
Eine Anleitung für eine oral einzunehmende viskose Lösung ist in der NRF-Vorschrift 2.4. zu finden. »Der enthaltene Gelbildner und gegebenenfalls weitere Hilfsstoffe sind in der Apotheke nicht unbedingt vorrätig, sodass die schnelle Versorgung des Patienten oftmals nicht möglich ist«, schränkt DAC/NRF jedoch ein und hat daher für die Notfallversorgung kurzfristig einfache Zubereitungen mit Morphinhydrochlorid konzipiert.
Gefragt seien vor allem relativ hoch konzentrierte und damit kleinvolumig zu applizierende Morphin-Lösungen entsprechend den Fertigarzneimitteln der Stärke 20 mg/mL, bezogen auf das Morphin-Salz. Ärzte finden in der Rubrik »Arzt-Service« auf der DAC/NRF-Website die entsprechenden Formeln zur Verordnung. Darauf sollten die beliefernden Apotheken ihre Ärzte hinweisen.
Apotheken finden mit ihrem DAC/NRF-Abo im Rezepturenfinder derzeit zwei mögliche Varianten: Zum einen eine einfache wässrige Lösung, zum anderen eine viskose, zuckerhaltige Lösung. Beide sind konserviert und mit Natriumedetat stabilisiert.
Ebenfalls hilfreich ist der Rezepturhinweis Morphin.