Pharmazeutische Zeitung online
Covid-19

Vektor-Impfstoff in Phase I erfolgreich

Ein chinesisches Team legt erste klinische Daten zu einem Vektor-Impfstoff gegen SARS-CoV-2 vor. Der Adenovektor-Impfstoff habe sich als sicher und immunogen erwiesen, heißt es im Fachjournal »The Lancet«.
Christina Hohmann-Jeddi
25.05.2020  15:14 Uhr

Innerhalb einer Woche hat nun das zweite Forscherteam die Ergebnisse einer Phase-I-Studie zu einem Covid-19-Impfstoff veröffentlicht. Nachdem das US-Unternehmen Moderna in einer Pressemitteilung berichtet hatte, dass sich sein Vakzinekandidat mRNA-1273 in der klinischen Untersuchung als sicher und immunogen erwiesen hat, stellten Forscher um Professor Dr. Feng-Cai Zhu vom Jiangsu Provincial Center for Disease Control and Prevention in Nanjing, China, ebenfalls positive Daten aus einer Phase-I-Studie vor, allerdings in einer Fachpublikation (DOI: 10.1016/S0140-6736(20)31208-3).

Der Impfstoffkandidat Ad5-nCoV wurde vom Peking Institut für Biotechnologie in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Unternehmen CanSino in Tianjin entwickelt. Er enthält ein rekombinantes replikationsunfähiges Adenovirus Typ 5 (Ad5) als Vektor, das mit der genetischen Information für das Spike-Protein von SARS-CoV-2 ausgestattet wurde. Ad5 dient also als eine Genfähre, die die Zellen des Geimpften dazu bringt, das virale Antigen zu produzieren.

Der Impfstoffkandidat wurde in einer klinischen Studie mit 108 gesunden Freiwilligen im Alter von 18 bis 60 Jahren in Wuhan getestet. Dabei erhielten jeweils 36 Probanden eine niedrige, mittlere oder hohe Dosis der Vakzine. Der Fokus der Untersuchung lag auf der Sicherheit des Impfstoffs, die nach 28 Tagen ausgewertet wurde. Es traten keine gravierenden Nebenwirkungen auf, aber leichtere waren häufig. So wurden milde Nebenwirkungen bei 83 Prozent der Probanden aus den Gruppen mit niedriger und mittlerer Dosis beobachtet und bei 75 Prozent der Teilnehmer aus der Hochdosis-Gruppe. Am häufigsten traten Schmerzen an der Einstichstelle (54 Prozent) sowie Fieber (46 Prozent), Fatigue (44 Prozent), Kopfschmerzen (39 Prozent) und Muskelschmerzen (17 Prozent) auf.

In immunologischen Untersuchungen zeigte sich, dass innerhalb von 14 Tagen 44 Prozent der Probanden aus der Gruppe mit niedrigster Dosierung bindende Antikörper gebildet hatten sowie 50 Prozent und 61 Prozent in den beiden anderen Gruppen. Neutralisierende Antikörper waren zu diesem Zeitpunkt bei 28, 31 beziehungsweise 42 Prozent der Teilnehmer zu finden.

Nach 28 Tagen zeigte sich schon ein anderes Bild: Zu diesem Zeitpunkt waren die Titer der bindenden Antikörper um das Vierfache angestiegen. 97 Prozent der Probanden in der Gruppe mit der niedrigsten Dosis wiesen bindende Antikörper auf im Vergleich zu 94 Prozent bei der mittleren und 100 Prozent bei der höchsten Dosierung. Auch der Anteil der Probanden mit neutralisierenden Antikörper war deutlich gestiegen und betrug 50 Prozent in den ersten beiden Gruppen beziehungsweise 75 Prozent in der Gruppe mit der höchsten Dosierung. Auch spezifische T-Zellen wurden gebildet, berichten die Forscher. Die Probanden sollen noch bis sechs Monate nachbeobachtet werden, um genauere Daten zu erhalten.

Bereits in Phase II

Die bisherigen Daten zur Impfstoffsicherheit und Immunogenität reichten aus, um eine Phase-II-Studie zu starten. Weil eine etwas erhöhte Reaktivität der höchsten Dosierung festgestellt wurde, werden in dieser Untersuchung nur noch die beiden niedrigeren Dosierungen getestet. In diese randomisierte doppelblinde placebokontrollierte Studie sollen 508 erwachsene Probanden aufgenommen werden.

Insgesamt werden inzwischen laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zehn Impfstoffkandidaten in klinischen Studien getestet (Stand 22. Mai). Darunter befinden sich vier Impfstoffe mit inkativierten SARS-CoV-2-Viren, zwei mRNA- und ein DNA-Ansatz, eine Subunit-Vakzine (enthält ein rekombinantes Spike-Protein) und zwei Vektor-Impfstoffe.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa