Vaxzevria kommt erst ab Freitag in die Apotheken |
Vaxzevria trifft in dieser Woche mit etwas Verzögerung in den Apotheken ein. / Foto: Imago images/TT
Bei Covid-19-Impfstoffen gehören Lieferengpässe fast schon zum Programm. So könnte man es zumindest etwas überspitzt formulieren, wenn man einen Blick auf die vergangenen Monate wirft. Auch in der laufenden Woche bekommen die Apotheken wieder einmal zu spüren, dass die Vakzine ein knappes Gut und die Hersteller nicht immer verlässliche Partner sind.
Konkret geht es um den Impfstoff Vaxzevria® des britisch-schwedischen Herstellers Astra-Zeneca. Die Impfdosen sollten eigentlich am morgigen Mittwoch in den Apotheken eintreffen. Nun allerdings zeichnet sich ab, dass die Vakzine erst am Freitag an die Offizinen ausgeliefert werden können. Das geht aus einem Rundschreiben des Deutschen Apothekerverbands (DAV) an seine Mitglieder hervor. Demnach hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) mitgeteilt, dass der Impfstoff erst am heutigen Dienstag in Deutschland am Bundeswehrstandort Quakenbrück eintrifft. Die Kaserne fungiert als Umschlagplatz für einen Großteil der Covid-19-Vakzine. Von dort gehen die Impfdosen unter Polizeischutz unter anderem an den pharmazeutischen Großhandel, der die Impfstoffe wiederum an die Apotheken ausliefert.
Das Umpacken und Aufteilen kostet allerdings Zeit. Hinzu kommt, dass am Donnerstag in vielen Bundesländern ein Feiertag ist. »Die Bundeswehr wird zwar alles unternehmen, damit die Lieferung so schnell wie möglich weitertransportiert werden kann«, schreibt der DAV. Dennoch werde sich die Auslieferung verzögern und der Impfstoff »voraussichtlich ab Freitag in den Apotheken ankommen«. Über den genauen Liefertermin sollen die Großhändler die Offizinen informieren. Zusammen mit Vaxzevria wird aller Voraussicht nach auch der Impfstoff Janssen Vaccine® von Johnson & Johnson von der Bundeswehr an den Großhandel gehen, damit die Händler nicht zweimal angefahren werden müssen. Der dritte in Quakenbrück gelagerte Impfstoff von Moderna wird ohnehin nicht in den Arztpraxen verimpft und fließt ausschließlich in die Impfzentren.
Die Gründe für die verzögerte Auslieferung sind unklar. Zuletzt hatte es immer wieder Probleme bei verschiedenen Herstellern gegeben. So hatten Biontech und Pfizer erst vor wenigen Tagen die Lieferzusagen für die erste Juni-Hälfte gekürzt. Ab dem 21. Juni sollen die Mengen dafür deutlich steigen. Astra-Zeneca gibt die geplanten Lieferumfänge ohnehin immer erst recht kurzfristig bekannt. Der Bund hatte daraufhin immer mit einem eigenen Puffer gearbeitet. So wurden die in Quakenbrück angekommenen Dosen zuletzt immer erst für Impfungen in der dann übernächsten Woche verplant. Von diesem System musste man nun notgedrungen abweichen.