Ursache für schwere Hepatitiden bei Kindern geklärt? |
Theo Dingermann |
27.07.2022 09:00 Uhr |
Die Wissenschaftler aus Glasgow machten aber noch eine weitere spannende Beobachtung. Sie zeigten, dass acht der neun betroffenen Kinder (89 Prozent) Träger des HLA-DRB1*04:01-Allels der Klasse II waren. In der schottischen Bevölkerung kommt dieses Allel, zu 15,6 Prozent vor. Somit könnte dieser Befund einen weiteren Teil der Antwort auf die Frage liefern, warum einige Kinder ernsthaft erkranken und andere nicht. Dazu Rasmussen: »Wenn das stimmt, braucht man die Kombination von drei Komponenten« – ein Hilfsvirus wie das Adenovirus 41, das adenoassoziierte Virus 2 und eine bestimmte genetische Veranlagung.
Die Seniorautorin der Arbeit, Professor Dr. Judy Breuer, äußert sich gegenüber STAT, dass die Gruppe davon ausgeht, dass ein Adenovirus wohl hauptsächlich, aber nicht ausschließlich das Adenovirus 41, beteiligt ist. »Wir sind uns sehr sicher, dass das Adenovirus in irgendeiner Weise eine Rolle spielt«. Allerdings weisen die Autoren der Arbeit ebenso wie Experten, die nicht an der Arbeit beteiligt waren, darauf hin, dass es weiterer Studien bedarf, um diese neue Hypothese zu beweisen.
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