Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Neue Versorgungsleitlinie

Update zur unipolaren Depression

Vor Kurzem ist eine neue nationale Versorgungsleitlinie zur unipolaren Depression erschienen. Sie definiert erstmals die Rolle der Apotheker bei der Versorgung und enthält neue Empfehlungen zum Einsatz von Antidepressiva und digitalen Gesundheitsanwendungen. Ein Update.
AutorKatja Renner
Datum 23.02.2023  11:00 Uhr

Diagnose der unipolaren Depression

Bei Verdacht auf eine Depression sieht die Leitlinie zunächst eine ärztliche Befunderhebung vor, bei der Haupt- und Nebensymptome erfasst sowie der Schweregrad und Aspekte zum Verlauf der Erkrankung bestimmt werden sollen.

Für die Diagnose einer depressiven Episode müssen gemäß ICD-11 (International Classification of Diseases) mindestens fünf Symptome vorliegen; nach ICD-10 waren es nur vier. Mindestens eines der Symptome muss dem affektiven Cluster angehören. Dazu zählen eine gedrückte, depressive Stimmung sowie Interessenverlust und Freudlosigkeit. Weitere Symptome, etwa aus dem kognitiven Cluster, sind eine verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit, ein reduziertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, Gefühle von Schuld, Wert- und Hoffnungslosigkeit sowie suizidale Gedanken. Symptome des neurovegetativen Clusters umfassen Schlafstörungen, einen signifikant verminderten oder erhöhten Appetit, psychomotorische Unruhe oder Verlangsamung sowie Antriebsmangel und erhöhte Ermüdbarkeit.

Die Einstufung der Episodenschwere in leicht, mittelgradig oder schwer erfolgt – anders als in der ICD-10 – nicht allein anhand der Summe der Symptome, sondern berücksichtigt darüber hinaus auch deren Intensität sowie den Grad der Funktionseinschränkung.

In die Diagnose sollen darüber hinaus auch die Kriterien der ICF (International Classification of Functioning, Disability and Health) einbezogen werden. Dabei geht es um die Berücksichtigung von funktionalen Beeinträchtigungen, psychosozialen Folgen und Teilhabeeinschränkungen des Betroffenen beispielsweise im Arbeitsleben sowie deren Einfluss auf die psychische Gesundheit. Die Autorinnen und Autoren der Leitlinie erachten diese Kriterien als in der Versorgungspraxis bisher zu wenig berücksichtigt, obwohl sie grundlegend für zielgerichtete rehabilitatorische Maßnahmen zum Wiedereinstieg in das Arbeits- und Sozialleben sind.

Für die weitere Therapieentscheidung ist es außerdem wichtig, zu evaluieren, ob es sich um eine akute, rezidivierende – also wiederkehrende – oder chronische unipolare Depression handelt. Typischerweise verlaufen Depressionen episodisch, das heißt, die Krankheitsphasen sind zeitlich begrenzt. Eine depressive Episode kann vollständig oder unvollständig remittieren. Bei unvollständiger Remission bleibt eine Residualsymptomatik bestehen, die das Risiko für ein Rezidiv erhöht. Etwa 10 bis 15 Prozent der Betroffenen erleiden eine Chronifizierung der Erkrankung. Dabei hält eine depressive Episode länger als zwei Jahre ohne Besserung beziehungsweise Remission an. Akute Episoden sollten frühzeitig erkannt und behandelt werden, um einer späteren Chronifizierung vorzubeugen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa