Treffpunkt Apotheke |
Jennifer Evans |
06.02.2023 07:00 Uhr |
Als platzsparend und zugleich veränderbar haben sich Bildschirme bewährt, die durch Stromschienen mit der Decke verbunden sind. Während der Öffnungszeiten können sie als digitale Warenpräsentation dienen. Und bei Abendveranstaltungen lassen sich über die Flatscreens große Panoramabilder einspielen. So verändert sich die Stimmung im Handumdrehen. Besucher bekommen das Gefühl, sich am sonnigen Sandstrand, im bunten Laubwald oder am flackernden Lagerfeuer zu befinden. Duft und Musik können das gewünschte Ambiente noch verstärken. Wer es edel mag: In einem robusten Holzrahmen eingefasst, kommen die Bildschirme wie Gemälde daher.
Da immer mehr Kunden ihre Arzneimittel vorbestellen, weil beispielsweise die E-Rezept-App diese Funktion integriert hat, erscheint eine »fast lane« wie am Flughafen auch in einer Apotheke als durchaus sinnvoll. Genauso gut könnte sich der gesonderte Abholschalter auch Schnellkasse, VIP-Tisch oder Click&Collect-Point nennen. Es eignet sich sicher, dieses Element ebenfalls mobil zu gestalten, um einen solchen »Pop-up-Space« jederzeit wieder an einer beliebigen anderen Stelle innerhalb der Betriebsräume aufstellen zu können.
Ein weiterer Grund für den Umbau der eigenen Apotheke kann die psychologische Komponente sein. Und zwar aus Sicht der Mitarbeitenden. Schließlich ist die Offizin der Ort, an dem sie einen Großteil ihrer Lebenszeit verbringen. Der Wohlfühlfaktor sowie eine angenehme (Arbeits-)Atmosphäre tragen erwiesenermaßen zum wirtschaftlichen Erfolg eines Betriebs bei. Entscheidend ist, dass auch die Angestellten bei der Neugestaltung der Apotheke mitreden dürfen. So identifizieren sie sich später stärker mit dem Unternehmen. Erfahrungen aus der Branche haben außerdem gezeigt, dass eine modern eingerichtete Apotheke mehr Bewerbungen auf eine Stellenausschreibung erhält als eine bereits in die Jahre gekommene Offizin.
Taiwan: Dieses Kunstwerk aus natürlichen Materialien realisierte ein Designer in einer Apotheke, die nur 120 Quadratmeter groß ist. / Foto: Adobe Stock/ChenPG
Insgesamt gut beraten ist, wer seine Inneneinrichtung nicht von der Stange kauft, sondern sie den Bedürfnissen des Betriebs sowie den Erwartungen von Mitarbeitenden und Kundschaft anpasst. So wirkt das Unternehmen authentisch und individuell. Eine genaue Analyse dessen, wofür die eigene Apotheke steht und wodurch sie sich von der Konkurrenz abhebt, ist also ausschlaggebend für eine passende Gestaltung. Das können zum Beispiel Schwerpunkte wie Naturmedizin, Kinder oder Diabetes sein.
Nachhaltige Materialien entsprechen genauso dem Zeitgeist wie eine offene und helle Einrichtung mit viel Freiraum. Zu beachten ist: Die Optik vermittelt gleichzeitig eine Haltung. Ein Heilberufler erscheint nahbarer, wenn ein HV-Tisch optisch nicht mehr so stark als Trennung wahrgenommen wird. Und in einer farblich angenehmen Umgebung fühlen sich Kunden schneller wohl, entwickeln Vertrauen und kommen gerne wieder. Bei einer geplanten innenarchitektonischen Veränderung muss ein Inhaber aber nicht sofort all seine Ideen umsetzen. Für die Modernisierung lässt sich auch ein Fünf oder Zehnjahresplan erstellen und damit schrittweise investieren.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.