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Apothekenpflicht

»Tastet den Status nicht an«

Engen Schulterschluss mit den Apothekern und ihren politischen Forderungen zeigte Dr. Martin Zentgraf, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI), bei der Eröffnung der Expopharm 2018 in München. Er sprach sich klar für die Apothekenpflicht von OTC-Arzneimitteln aus. »Wehret den Anfängen und tastet den Status nicht an.«
Brigitte M. Gensthaler
10.10.2018  12:00 Uhr

Der BPI-Vorsitzende sieht keine Gefahr, dass die Digitalisierung den Beruf des Apothekers und seine Offizin überflüssig machen könne. »Ein Robotheker kann keinen Apotheker ersetzen. Als Mensch sind Sie unverzichtbar, für Arzt, Patient und Pharmaindustrie, unverzichtbar für die Beratung und Versorgung der Patienten mit Arzneimittel, Medizinprodukten und Hilfsmitteln.« Er würdigte ausdrücklich ihre Arbeit als Arzneimittelexperten, Ratgeber und Mahner.

Zentgraf betonte die Chancen der Digitalisierung. Die digitale Revolution werde keine reine Rationalisierungsmaßnahme sein, sondern neue Möglichkeiten eröffnen, Nähe zu vermitteln. Sie verbessere unter anderem die Zusammenarbeit von Pharmaindustrie, Großhandel und Apotheken, sagte er am Beispiel Securpharm.

Auch in der Selbstmedikation gehe es um die Sicherung der Zukunftsfähigkeit, betonte Zentgraf. Er kritisierte, dass pflanzliche Arzneimittel mit OTC-Potenzial bei der frühen Nutzenbewertung keine Opt-out-Möglichkeit hätten. Dies könne dazu führen, das sie gar nicht in der Versorgung ankommen. Dies könne man mit einer Ausnahmeregelung klären. Ebenso müsse der Verbraucher klar zwischen Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln unterscheiden können. Dafür sei es dringend nötig, dass das ruhende Bewertungsverfahren für Health Claims für Botanicals auf EU-Ebene wiederaufgenommen wird. Dann könnten nur noch Produkte mit geprüften, zugelassenen Aussagen in den Handel kommen.

Im Sinne des Patientenschutzes sei die Apothekenpflicht für OTC-Arzneimittel unbedingt zu wahren, mahnte Zentgraf. »Die Apothekenpflicht muss sein. Tastet den Status nicht an.« Niemand könne es befürworten, wenn Medikamente künftig im Supermarkt oder an Tankstellen landen. »Ohne fachkundige Beratung geht bei diesen sensiblen Produkten nichts. Deshalb gehören sie nirgend woanders hin als in die Offizin.«

Foto: PZ/Alois Müller

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